Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 394
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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394 Psydtoofoe Studien. LXVII1. Jaihig. 7, Heft (Juli 192,1.)

auf literarische Vorarbeiter verlassen kann, andernfalls hätte ich
den Angaben Kiesewetters mißtrauend, sofort in der allgemeinen
Biographie einiges über Schindler gefunden. Ich bin
mm den Spuren noch etwas weiter gefolgt, soweit mir das für
meine Zwecke nötig schien und möchte hier jetzt sein Leben und
seinen literarisch-wissenschaftlichen Charakter schildern, ohne
auf seine Ansichten über Okkultismus sachlich näher einzugehen,
das muß meiner „Geschichte" überlassen bleiben. Heinrich
Bruno Schindler ist geboren am 22. 8. 1797 in Lauban; er
studierte zuerst an der chirurgisch -medizinischen Akademie in
Dresden, sodann an der Universität in Breslau, wo er sich mit
einer Arbeit über Augenheilkunde die medizinische Doktorwürde
1819 erwarb. Er ließ sich dann in Greif emberg nieder, wo er am
27. Oktober 1859 — „als Mensch und Arzt gleich hochgeachtet", —
wie sein Biograph hinzusetzt, starb.

Wie er ischon in Dresden und Breslau chirurgische und ophthai-
mologische Studien mit Vorliebe betrieben zu haben scheint, —
er gedenkt seiner Lehrer m diesen Fächern mit besonderer
Wärme, —• so hat er später auch besonders auf diesem Gebiete
eine Anzahl tüchtige Veröffentlichungen gemacht, die die Anerkennung
seiner Zeitgenossen fanden, und über die der Geschichtsschreiber
der Augenheilkunde Hirschberg folgendermaßen
urteilt (in Graefe-Saemisch, Handbuch der Augenheilkunde): „Wir
sehen also, daß der einfache Landarzt in einer kleinen Provinz-
Stadt durch seine gesunde Therapie dem großen Professor Jüngken
zu Berlin, dem berühmtesten Augenarzt von ganz Norddeutechland.
bedeutend überlegen war".

Der klare urteilsfähige Kopf wird aus einer relativ geringen
Menge von Erfahrung richtigere Schlüsse ziehen, als der unbedeutendere
aus einer großen Erfahrung. Wie hier auf ärztlichem
Gebiet Schindler sich als klarer, selbständiger Kopf zeigt, so auch
sonst

Abgesehen von diesen fachwissenschaftlichen Arbeiten fand er
noch Zeit zu Studien philosophischer Art und zu Untersuchungen
über das siderische Pendel (Ueber die rabdomantischen Pendelschwingungen
, Zeitschrift für Anthropologie von Nasse, 1825). Im
Jahre 1826 (Nasses Zeitschrift) veröffentlichte er einen Aulsatz
über „Geist, Seele und Körper". Bis zu seinem Buche, „Magisches
Geistesleben" 1857, das ihn am bekanntesten machte, scheint er
von der Praxis ir» Anspruch genommen, nur auf medizinischem
Gebiete Veröffentlichungen gemacht zu haben. Tn allen seinen
Arbeiten macht er den Eindruck einer intellektuell durchaus harmonischen
Persönlichkeit; seine wissenschaftliche Ausbildung fällt
gerade in die Jahre der Hochflut der romantischen Naturphilosophie
Schellingscher Richtung, die bei allem Geist doch vielfach
recht unkritisch mit den Tatsachen umsprang und sich gern in
vagen Spekulationen erging. Davon ist bei Schindler wenig zu merken
, er hat sich vielmehr in bemerkenswerter Weise von dieser


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