Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 395
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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Tischner: Heinrich Bruno Schindler. 395

geistigen Richtung wenig beeinflussen lassen, und ebensowenig
von dem andern Extrem einer a priori negierenden Kritik.

Es ist von vornherein zu erwarten, daß eine solch intellektuell
ausgeglichene Persönlichkeit auf dem schwierigen Gebiete des
Okkultismus Gutes leisten mußte, denn gerade hier handelt es
sich ja meist nicht um ein „Entweder—Oder", sondern um ein
„Sowohl—ateauch", d. h., es bandelt sich vielfach darum, einerseits
Irrtum, Schwindel und falsche Deutung zu finden und aufzudecken
, anderseits aber damit doch nicht alles für abgetan zu
halten, wie es so vielfach bei materialistisch gerichteten Geistern
üblich ist, die überall glauben, mit ihrem mechanistischen Denken
und ihrer hölzernen, ungeschmeidigen Logik auszukommen.

Diese Eigenschaft zeigt schon sein Aufsatz über da's siderische
Pemdel, in dem er das Problem als ein komplexes ansieht, und sowohl
annimmt, daß eine Kraft in der Natur bewegend auf das
Pendel einwirke, als auch der Wille des Menschen. Man sieht, er
schlägt nichts über einen Leisten.

In seinem Aufsatz „Geist, Seele und Körper" vertritt er in klaren
Ausführungen den Standpunkt der Verschiedenheit der drei, während
er sieh später in seinem Bwh von der Ansicht abgewandt hat
und nur eine Duialität zwischen Körper und Seele annimmt, vermutlich
unter dem Eindruck, daß «o die okkulten Phänomene besser
zu verstehen seien. Schon m diesem Aufsatz erwähnt er einmal
die prophetischen Träume und Ahnungen in zustimmendem
Sinne, er hat sich also wohl schon damals mit dem Gebiete beschäftigt
.

In seinem Buch „Magisches Geistesleben" bringt er das ganze
Gebiet unter den Gesichtspunkt der Polarität des Geistes, ein Gesichtspunkt
und eine Namengebung, die an die Naturphilosophie
erinnert, die ja bekanntlich nach dem Vorgang von Schelling die
Polarität der Vorgänge in der Natur vielfach betont; in unserer
Sprache würden wir jetzt von Unterbewußtsein sprechen. Diesen
Gedanken führt er nun gut in den verschiedenen Gebieten durch,
überall die Tatsachen geistig durchdringend, so daß eines der
besten, abgerundetsten Bücher über unser Gebiet damit geschaffen
wurde. Gewiß »sind wir* in manchen Punkten weiter gekommen
in bezuig auf die Tatsachen und in bezug auf ihre Deutung, gewiß
ist er in manchem ungenau und 'besonders ist bedauernswert,
daß er fast gar keine Quellen zitiert, das kann aber das Urteil über
das Buch als geistige Gesamtleistung nicht wesentlich ä'ndern und
er verdient es deshalb, auch in einer okkultistischen Zeitschrift einmal
kurz gewürdigt zu werden: Kennzeichnend ist es für die
Schätzung unseres Gebiets, daß in den biographischen Lexika
dieses Buch niöht erwähnt wird, man glau'bte, es wohl als Ver-
irrung totschweigen zu müssen, während Schindler damit gewiß
seine beste, dauerndste Leistung vollbracht hat.


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