Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 402
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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402 Psychische Studien. XLVIIL Jahrg. 8. Heft. (August 1921.)

dente Welt erstatten könnten. Dies aber ist eine Täuschung, und
je eher wir lernen, daß hier ein großes Problem vorliegt, desto
besser ist unsere richtige Erkenntnis.'*

„Dies ist ein Wort zur rechten Zeit", bemerkt Barrett, und
keiner konnte mit mehr Autorität über dieses Thema reden, als
Prof. Hyslop." Es ist wahr, die Beschreibungen, die angeblich
von den Abgeschiedenen kommen, zeigen uns übereinstimmend
eine Welt, welche unserem Leben ähnlich ist, allerdings in einem
glücklicheren und fortgeschrittenem Grade der Existenz. Indes
der größte Teil dieser Mitteilungen zeigt nur irdische Erinnerungen
und Trivialitäten, die lediglich eine Identifikation bezwecken.
Hyslop weist daher immer wieder darauf hin, daß das Ergebnis
unserer Forschung mehr ein Beweis für das Fortleben ist, als
eine Erklärung desselben. Wir müssen vor allem bestrebt
sein, sagt der Forscher, uns über das persönliche Fortleben zu
vergewissern. Wie und unter welchen Bedingungen dieses Weiterleben
erfolgt, kann erst in »zweiter Linie in Frage kommen.
„Diese Vorsicht", fügt Barrett bei, „ist sehr notwendig".

Was die Übermittlung der Kommunikationen betrifft, so neigte
Prof. Hyslop zur spiritistischen Ansicht der Telepathie. Gewöhnlich
wird Telepathie als Übertragung von Gedanken «und Vorstellungen
durch den Raum ähnlich der drahtlosen Telegraphie
angenommen. Man denkt an eine neue Art eines physikalischen
Vorganges. Telepathie ist aber ein rein psychischer Prozeß und
wir haben absolut keine Kenntnis, wie dieser Prozeß stattfindet.
Hyslop verwirft den Ausdnuck „Übertragung" und will dafür
„ein Zusammentreffen („coincidence") der Gedanken zwTeier
Seelen, unabhängig von Sinneswahrnehmung" gesetzt wissen.
Wenn man die Existenz einer Seele annimmt dann ist die Wahrscheinlichkeit
gegeben, daß sie unabhängig vom körperlichen
Organismus wirken kann. Telepathie kann eine unvollkommene
Interfusion zwTeier oder mehrerer Seelen sein, ohne Sinneswahr-
nehmmig und ohne materielles Band. Auch Sir William Barrett
neigt zu dieser Auffassung. Aber es ist hier, wrie bei den psychischen
Phänomenen nicht der bewußte Teil unserer Persönlichkeit,
der in Tätigkeit ist, sondern der unterbewußte oder subliminale
Teil. Eine solche Übertragung von Gedanken und Regungen
mag weithin dringen, sie erreicht aber nur den Perzipienten, wenn
dessen Unterbewußtsein fähig ist, dessen Bewußtsein zu beein-
drücken. In dem Buche „Berührung mit der anderen Welt" sagt
Hyslop, daß nach seiner Ansicht, alle siupranornnale Kommunikation
zwischen einem unsichtbaren Kommunikator und dem Medium
von derselben Art seien. Sie lassen sich alle auf ein einziges
Gesetz zurückführen, für welches Hyslop das Wort ,.p i c t o -
graphischer Prozeß" geprägt hat. Dieser Prozeß soll darin
bestehen, daß der Kommunikator in dem lebenden Subjekt ein
sensorisches Phantasma seiner (des Kommamikators) Gedanken
erregt, aas Bilder zeigt, welche nicht notwendigerweise Realität


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