Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 426
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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426 Psychische Studien. XLVIIL Jahrg. 8. Heft. (August 1921,)

hang von Somnambulismus und libernormalen Fähigkeiten, gewiss ist
bei vielen Medien ein derartiger Bewusstseinszustand eine notwendige
Vorbedingung, bei anderen wiederum erleichtert er das Aufsteigen derartiger
Kenntnisse, während bei wieder anderen ein solcher Zusammenhang
nicht besteht, ja, wie wir bei Herrn H. gesehen haben, die über-
normalen Fähigkeiten sogar herabgesetzt zu werden scheinen. Aber
nicht nur in dieser Beziehung besteht ein Zusammenhang sachlicher
Art, dass bei vielen Medien die Disposition für übernormale Leistungen
erhöht wird, es ist auch das Umgekehrte der Fall, die
psychische Einstellung, um übernormale Leistungen zu erzielen, disponiert
wiederum zum Somnambulismus und ähnlichen traumhaften
Zuständen, wie wir eben bei Herrn II. sahen, der bei dieser Gelegenheit
leicht in einen derartigen Bewusstseinszustand kommt, was bei
ihm allerdings auch sonst nicht selten ist, indem andere „Persönlich-
keitenu ans ihm sprechen.

Nun könnte man noch sagen, die Tatsache, dass meine ärztlichen
Mitarbeiter und ich selbst vielfach nichts von Somnambulismus gemerkt
hätten, spräche noch nicht unbedingt dafür, dass auch wirklich
keiner vorhanden gewesen sei Dem 'st dann zu erwidern, dass ein
solcher Einwand nur von der vorgefassten Meinung eingegeben wird,
das Hellsehen sei an uen Somnambulismus gebunden, wofür erst ein
Beweis erbracht werden müsste, andernfalls entspringt dieser Einwand
nur einer unberechtigten petilio principii. Wenn ich nber für den
Augenblick den Einwand anerkenne, so lässt sich mit ihm der Ast
absägen, auf dem Herr T. selbst sitzt, denn wenn Aerzte, die auf
dem Gebiete mehr oder weniger grosse Erfahrung besitzen, den somnambulen
Zustand nicht erkennen, so ist wohl zu vermuten, dass auch
der Gewährsmann] des Herrn T., der allem Anschein nach kein Arzt ist,
ihn nicht erkannt haben würde; damit würde aber die ganze Beweisführung
des Herrn T. zusammenstürzen, indem auch in diesem Fall
von der Schwester ein somnambuler Zustand, der nur nicht erkannt
wurde, bestanden haben kann, und deshalb also — um im Sinne des
Herrn T. zu sprechen — Hellsehen oder Telepathie möglich war.
Dieses Argument zur Stütze von Herrn T/s Ansicht ist also nicht
brauchbar, es ist eine sehr gefährliche Waffe, indem der Pfeil den
Schüczen selbst trifft.

Was von den parapsychischen Erscheinungen gilt, muss auch
von den paraphysischen gesagt werden, auch für deren Erzeugung
ist der Somnambulismus keine notwendige Vorbedingung, indem
Klopflaute auch bei vollem Wachbewusstsein des betreffenden Menschen
auftreten, wie ich es mehrfach selbst erlebt habe, und auch telekine-
tische Phänomene sind schon öfter bei noimalern Bewusstseinszustand
beobachtet worden, zumal von Eusapia Paladino wird berichtet, dass
nach der Sitzung teiekinetische Phänomene bei ihr auftraten, ohne
dass noch der Trance bei ihr bestand; das gleiche gilt von dem berühmten
Medium Home, der sich auch vielfach in wachem Zustand
befand, und von Slade. Schrenek-Notzing berichtet in seinem


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