Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 440
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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440 Psychische Studien. XLVIII, Jahrg. 8. Heft. (August 1921.)

heit zur tausendfältigen Chronik des leitbollen Strebens und Reifens
der Seele. Hier beginnt die neue Menschheit und ist das Tier im
Mensehen überwunden — durch Ero^, der in aller Schönheit, Freude
und Güte waltet, ein Tröster der Seele, ein Verführer zui Ewigen
Klarwrelt Gottes. Und wunderbar ist es zu sehen, mit weicht»! Ge-
>taltungskraft von Elisarion auch die kultischen Visioneu die*es neuen
Lebensglaubens geschaffen wurden, Kleine erhabenen jauchzenden Gemälde
der lTeiligen Burg.

Warum ward Eros verdrängt? habt1 ich wiederholt in öffentlichen
Vorträgen gefragt. Weil das soziale Hungerleben dieses höchst-per-
sönliche Erleben der Seele nicht brauchen konnte» Die Hungerfion ist die
Giftfrucht vom Baume des Todes, der aus der dumpfen, schwersüchtigen
Gier beirrter und falsch verbundener Seelenmächte gewachsen ist. Was
sollte da Eros, der Befreier der SeelenV! Es sollten nur recht viele
geeignete Arbeite!' erzeugt werden, und so wurden zahllose unreife
Tierseelen in die Menschenkeime gerufen. Das ergib das Massentum
mit seinem Hass gegen den Aufstieg der Seele. Und Eros ward
verpönt, J.um Hausknecht erniedrigt, „der einmal in der Woche die
Kammern leertu, ward lebendig begraben und mit ihm ward das
Eigenwe^en eingesargt, ehe es noch ffu die Erkenntnis geboren ward.
Daher griff die Hungerseuche und die Vielzeugerei. der „Propagation.v*-
wahn, das Tiertum in der Menschheit um sieh, vergiftete das Liebesleben
und das geistige Leben und predigte die Urlüge der Dichtigkeit
der Seele, die zu einer blossen hörigen Funktim det Mas^e
degradiert wurde. Aus dieser psychologisch wohl begreifbaren Ursache
stammt die Unwissenschalt, die uns ertötete. Denn es gibt
nichts unwissenschaftlicheres, widerspruchsvolleres un 1 alberneres, als
den medianistisehen Ai»s\ehismus. Erst mit dieser Einsicht wird in
der bisher neurotisch belasteten Ps\choanal\se, Psychologie, Biologie
und Physik die Morgendämmerung vahrhaften Wissens und Helfens
einziehen: erst mit der Einsieht, dass die Seele und ihre Sehnsucht
die erste aller Tatsachen ist, wird neue Ethik, Pädagogik und
Politik beginnen. Die künftige Menschheit wird mit Eli?ari<>n kla-
ristisch in neuem Eios- und Seelenglauben genesen — oder mechanistisch
verwesen.

Die Zukunft naht mit leuchtend bunten Schwingen
Und will dem Ringen die Erlösung bringen
Lebt heut' in mir die schöne Welt auf Erden.
So kann sie morgen — Lieht in andern werden!
Und waren tausend .Jahre ein** Na' ht.
Der Tag bricht an, \v<mn unser LHit erwacht.

lTber Denkfehler in der Methodik der Okkultismnsforsclmng.

Kritisches Keferat über den gleichnamigen Vortrag Albert Mulls
in der Berliner Psychologischen Gesellschaft am 28. April 1921.

Von pr. Arzt Waith er Kröner, Berlin-Charlottenburg.
Im gegenwärtigen Zeitpunkt, wo durch die gesamte Presse die
Nachricht von der Bildung einer Kommission zur Untersuchung
okkulter Erscheinungen geht, ei scheint e* angebracht, die Aufmerk-


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