Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 442
(PDF, 212 MB)
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442 Psychische Studien. XLV11I. Jahrg. 8. Heft. (August 1921.)

nur, wenn man von der Voraussetzung ausgeht, dass Schrenek selber
im Komplott ist. Warum hat Herr Moll nicht den Mut, dies offen
auszusprechen? — Das schüfe wenigstens eihen klaren Tatbestand.

Bei Tisehner und Kindborg beanstandete Kedner einige hellseherisch
zustandegekommene Beschreibungen und Zeichnungen, deren Vieldeutigkeit
die wunsehbeeinflusste Phantasie der Experimentatoren zu
positiven Ergebnissen gestempelt habe. (Was unzweideutig richtig
war, verschwieg Moll wohlweislich. Übrigens erfahren Tischners
Versuche in jüngster Zeit eine Nachprüfung durch eine Kommission
des ärztlichen Vereins in München. Biese ist zwar noch nicht abgeschlossen
, aber schon jetzt steht nach dem Urteil der Beteiligten fest,
dass die Tischnersche Vei Suchsanordnung ein wardfrei ist. Auch
stützen die bisher veranstalteten Experimente Tischners Ansicht, dass
bei seinem Medium Hellsehen vorliegt.) Grunewald,, der ein mustergültiges
Laboratorium zur automatischen Registrierung physikalisch-
mediumistischer Phänomene unter ungeheueren Opfern eingerichtet
hat und dem sachlich nichts anzuhaben war, wurde in versteckten
Anspielungen betrügerische Interessengemeinschaft mit einem Berufsmedium
vorgeworfen. Wer wie der Verfasser Gv unbedingte persönliche
und wissenschaftliche Lauterkeit genau kennt, kann über diesen
Anwurf nur den Kopf schütteln.

Seine, Molls Versuchsanordnungen bezüglich Hellsehens halte kein
Medium aus, — deshalb stelle man ^ich ihm auch nicht. (Es bandelt
sich um 50 versiegelte Pakete, deren Inhalt kein Anwesender kennt
und der hellseherisch bestimmt werden muss. Dieser Versuch gelingt
wahrscheinlich deswegen nicht, weil meines Eraehtens nur „hellgesehen
" werden kann, wa^ ^ich im Bewus>tseinsinhalt irgend einer
Person befindet.)

Die Experimentatoren, „seelisch entgleiste Existenzen", wollten um
jeden Preis etwas sehen und könnten nicht unterscheiden, was sich
in Wirklichkeit und was in ihrer Fantasie sich zugetragen habe. Die
meisten ständen in erotischen Beziehungen zu ihren Medien.(ü!) Die
übrigen hätten entweder ein geschäftliches Interesse, zu schwindeln
oder seien durch frühere Stellungnahme so festgelegt, das^ sie lieber
als ,,Schweinehundeu bewiest weiter^ch windelten, anstatt sich als
„Dummköpfe"- selber zu entlarven. Er, Redii3r, halte es daher für
wissenschaftlicher(!), im Falle positiver Angaben^ die Experimentatoren
für Schwindler oder betrogene Betrüger anzusehen, als ihnen auf ihr
wissenschaftliches Ehrenwort hin Glauben zu schenken.

Resultat: Es wird eine Kommission konstituiert die endgültig mit dem
okkultistischen Unfug aufräumen wird. Poer das im Geiste Molls
im voraus festgelegte Ergebnis dieser Untersuchung besteht nach dem
Obengesagten gewiss kein Zweifel, denn es ist bekanntlich nicht
schwer, durch seelisches Malträtieren der Versuchspersonen jedes
Experiment zu sabotieren. Und obwohl der Wille zur Objektivität
bei den übrigen Beisitzern der von Moll geplanten Kommission hier
nicht in Zweifel gezogen werden soll, kann maa erwarten, dass eine


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