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Kurze Notizen.
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Abschluß gelangt und in einer von dem ersten Vorsitzenden verfaßten
Schrift „Seelisches Erfühlen" zusammengestellt.
Außer den innerhalb der Gesellschaft gebrachten kleineren und
größeren Referaten hielten öffentliche Vorträge, z. T. im Namen
der Gesellschaft meist jedoch unter eigener Verantwortung die
Mitglieder Edler v. Graeve, Direktor der Heilstätte für geistig
zurückgebliebene Kinder, Weißkopf, Privatgelehrter E. v. Czernin,
Hauptprediger D. Dr. Geyer, Dr. J. Böhm. Gerade diese einem
größeren Kreise zugänglichen Vorträge in und außerhalb Nürnbergs
, sowie kurze Notizen und Abhandlungen in der Tagespresse
und Fachzeitschriften, die von Mitgliedern verfaßt waren, trugen
wesentlich dazu bei, das allgemeine Interesse für eine exakte und
kritische Nachprüfung der „okkulten" Phänomene zu erwecken
und den Mißbräuchen zu steuern. Es kann als ein Verdienst der
Gesellschaft bezeichnet werden, daß sie es war, die als erste bei
den amtlichen bezgl. Stellen die Einschränkung der öffentlichen, z.T.
schädlichen\orfüUrungen von Hypnose und Wachsuggestion mit
Erfolg anregte. — Die Zahl der Mitglieder der Gesellschaft aus
medizinischen und juristischen Kreisen hat sich vermehrt. Zurzeit
zäiilt die Gesellschaft 115 Mitglieder. Die Arbeiten der Gesellschaft
werden fortgesetzt.
3. Die Arbeitsgemeinschaft okkultistischer Vereinigungen
ZU Hannover blickte am 5. Mai 1921 auf ihr einjähriges Bestehen
zurück und hielt am 12. Juni ihre erste Jahres-Hauptversammlung
ab. Sie hat in diesem Jahre Eielbewusst ihrer Gründungsaufgabe,
dem Ausbau und der Durchsetzung einer okkultistischen Weltanschauung
in der Öffentlichkeit, gedient. Sie hat folgende Veranstaltungen
aufzuweisen: Im August 1920 eine öffentliche Vorstellung des skandinavischen
Hellseh-Mediums Knud Björnson, verbunden mit einer
Ausstellung von Trance-Malereien, die durch das Entgegenkommen des
Herrn Ohlhaver-Hamburg zur Verfügung gestellt waren. Am 7. Oktober
1920 einen öffentlichen Vortrag von Dr. med. Lomer über .,Die Seele
und ihre Todesfahrt", der am G. Dezember für die Arbeitsgemeinschaft
noch einmal wiederholt wurde. Am 15. Oktober 1920 sprach
Ing. Kreutzlin-Hannover über „Geisterphotographienu, am 28. 1« 21
der Generalvertreter der Bruderschaftsloge Adyar für Deutschland
Herr Schwarz - Hannover über „Das Wesen der Theosophie44, ferner
im Februar Dr. Lomer über „Kommende Weltkatastrophen", Dr. Sehaar-
schmidt über „Die neue Geistlehre14 und E. Nordberg-Graz über
,,Die Phantome der Toten4'. Im März sprach derselbe über: „Der
Tod und was dann? 4 und ,,Wer war Christus?" und am 14. 3. 21:
Justizrat Dr. Cohen über „Das Erwachen der Seele im dunklen Jen-
seits11. Sämtliche Vorträge waren gut bis sehr gut besucht. Die
Vortragenden stellten sich uneigennützig in den Dienst der guten Sache.
Im Mai erklärte die Loge „Wahrer Weg4* aus Gründen persönlicher
Art ihren Austritt, die „Indische Loge zu Wahrheit44 wurde aufgenommen
.
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