Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 467
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Flammarion X Bemerkenswerte Kundgebung 3 Jahre 8 Mon. nach d. Tode, 467

„Nein, es ist nicht nötig. Er wüüde mich, für verrückt halten und
hätte allzuviel Sorge. Was tun?" Ich gehe also wieder zum
Fenster zurück, die Erscheinung ist noch da. Diesmal isetze ich
mich auf den Sims, fest entschlossen, bis zum Schlüsse bei ihm

zu bleiben. Was begab sich nun?--Ich kam wieder zu mir.

— — War ich eingeschlafen? Oder hatte ich das Bewußtsein
verloren? Ich sehe meinen Sohn nicht mehr. Mit Mühe erhebe
ich mich, verlasse das Fenster und sehe auf die Uhr. Es war
10>2 Uhr. Das ganze hatte zwei Stunden gedauert. Ich legte
mich schlafen, sehr verwirrt und durch die Erregung angegriffen,
aber ich konnte nicht einschlafen und wagte nicht, meinem Mann
davon zu sprechen. Was bedeutete diese Erscheinung? Ich hörte
nicht auf, mir diese Frage au stellen.

Einige Tage darauf erzählte ich alles, was mir passiert war,
dreien meiner Freundinnen, die dies, wenn Sie es wünschen, bestätigen
können.

Drei Monate verstrichen. Dann, Ende August, teilte der Ab-
tedlungsoffizier aiirf eine neue Zuschrift meines Mannes, dringender
als die früheren, uns mit, daß der Friedhof von Dieppe aufgehoben
worden sei, daß unser Kind sich dort nicht befunden
habe und daß daran kein Zweifel möglich sei. Wir waren bestürzt
. Wie könnten wir jetzt jemals wissen, was aus unserem
ai'men Jungen geworden isi? Ich für mein Teil war in Verzweiflung
. Nach einigen Tagen voll Niedergedrücktheit fasse ich
Mut und will mich von neuem nach dem Friedhofe von Dieppe begeben
. Es war eine fixe Idäfc. Mein Mann widersetzt sich, indem
er mir siehr mit Recht salgt, daß dort nichts mehr m> finden
sei, da es daselbst ja keine Leichen mehr gäbe, und daß jetzt
gar nichts mehr zu hoffen wäre. Aber nichts konnte mich überzeugen
. Gegenüber meineim unerschütterlichen Entschluß beschloß
mein Gemahl, mich zu begleiten, und wir neisten in den
ersten Tagen des September «ab.

Wir begaben uns direkt zur Abteilung vou Eix und unterließen
nicht, dem Offizier, der uns nicht benachrichtigt hatte, die wohlverdienten
Vorwürfe zu machen. Nachdem wir es durchgesetzt
hatten, daß er uns einen Wagen und Mannschaften stellte, fragte
ich ihn, an welchem Tage er diesen Friedhof aufgehoben habe.
Er öffnete sein Register und antwortete uns: „Die Operation hat
5 Tage gedauert (es waren 110 Leichen), vom 20.—25. Mai. Das
letztere Datum war genau dasjenige am ein er Vision! Ich
sah meinen Gatten an, denn, sehr glücklich, hatte ich mich entschlossen
, ihm alles zu erzählen. Die Übereinstimnnmg des Datums
machte uns alle beide stutzig. Wir fjuhien ab. Die Entfernung
bis zum Friedhof betrug 5 Kilometer. Unterwegs dachte
ich darüber nach, daß mein Mann wohl recht habe, daß wir dort
suchen würden, wo nichts mehr zu finden sei!

Am Bestiinmungsoit angelangt, befahl ich den Mannschaften,
in einem großen Sprengblock nachzugraben, in dem Gedanken,

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