Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 470
(PDF, 212 MB)
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470 Psychische Studien; XLVIII. Jahrg. 9. Hieft. (Septemfcer 1921.)

die ich ihr machte, daß es unimöglich siei, irgendetwas aufzufinden,
aus den obengenannten Gründen.

Wir reisten nach Eix, wo wir mit Dringlichkeit die Erlangung
der Mittel durchsetzten, in Dieppe Nachforschungen anzustellen.

Ich begleitete »meine Frau in der vollkommenen Überzeugung,
daß alle unsere Mühe umsonst sein werde. Endlich aber, mit dem
. deutschen Plan in der Hand, gruben ich und zwei junge Soldaten
, die sehr intelligent und in Au'sgrabungsangelegenheit sehr
bewandert waren, in dem berühmten Granatenloch nach, wo na^h
meiner Annahme das Grab Nr. 56 sich befunden haben mfußte.

Dort fanden wir beim Graben eine Luftfahreibrille. Den Soldaten
kam der Gedanke, dort vom Rande der Granatenaushöhlung
aus einen Stollen nach der Mitte des Friedhofes zu zu bohren.

Dieser Graben ließ uns bald andere Spuren auffinden: Teile
eines Pelzes, Reste eines Leibgurtes, einige Knochen mit Fetzen
von Handschuhen. Bs war kein Zweifel mehr möglich: mein Sohn
war an dieser Stelle beerdigt worden. Meine Frau erkannte den
Pelz maid den Gürtel von violetter Seide.

Aber dann, wo hatte man die Leiche hingebracht?

In einefa 7 Kilometer entfernten Friedhof, wo man alle deutschen
Leichen vereinigt hatte, während ein anderer Friedhof für
Franzosen reserviert worden war.

Meine Frau und ich beschlossen, am anderen Tage auf dem
deutschen Friedhof die erforderlichen Untersuchungen anzustellen.

Der Unteroffizier Kreisvorsteher, der seinen abwesenden Offizier
, wrie immer zur Zeit der Herbstferien (wir waren im September
), vertrat, konnte uns diese Erlaubnis nicht erteilen, und
wir mußten uns nach Verdun begeben, um bei dem Kommandanten
, dem Vorsteher mehrerer Abteilungen, nachzusuchen.

Dieser letztere, sehr liebenswürdig, gab uns sofort diese Erlaubnis
, und am folgenden Tage begannen wir unsere Nachforschungen
auf dem deutschen Friedhof.

Die Arbeit begann um 7 Uhr morgens. Um 11 Uhr hatten wir
ohne Ergebnis mehr als 20 Gräber geöffnet. Die Arbeiter gingen
Mittag essen. Uns stand nicht der Sinn danach, ein Gleiches 7M
tun, und wir blieben auf dem Friedhof in einer Aushöhlung, wo
wir ein wenig Nahrung zu uns nahmen, die Überbleibsel früherer
Mahlzeiten.

In diesem Augenblick dachte meine Frau an
ihre Vision und berichtete mir, daß sie die Gestalt
unseres Sohnes zwischen den Gesichtern
eines Russen and eines Deutschen gesehen habe.

Es war aber ein Russe auf dem Diepper Friedhof bestattet worden
, und er imußte sich also auf dem deutschen Friedhof jetzt
befinden.

Um 1 Uhr begann die Arbeit aufs neue und dauerte bis 3 oder
4 Uhr nachmittags. 42 Gräber waren geöffnet, als meine Frau
plötzlich das Grab des Russen auffand.


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