Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 503
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Hänig: Zur Methode der Transzendentaliorseliuiigr. 503

diesem Sinne nur dann angenommen werden dürfen, wenn irgendwelche
Aussicht besteht, daß sie einmal durch positive Feststellung
der Tatsachen ersetzt werden können (was in unserem Falle vor-
aussichtlich nicht eintreten wird), oder wenn die hypothetische
Möglichkeit von vornherein wahrscheinlicher ist als jene andere,
die für uns transzendent ist, was ebensowenig in dem Großkopfschen
Fall gesagt werden kann, da eben die sublimen Fähigkeitendes Mediums
für uns genau so rätselhaft sind und m. E. eine höhere Welt
außer uns ebenso voraussetzen, wie die spiritistische Deutung.
Übrigens stehe ich mit dieser Ansicht nicht allein, sondern sie ist
schon, wenn auch vor einer ganzen Reihe von Jahren, auf Grund
seiner Erfahrungen mit dem Genfer Medium von dem bekannten
Genfer Professor Flournoy ausgesprochen worden (Ps. St. 38. Jahrgang
, 8. Heft, p. 482), wodurch ich wahrscheinlich erst zu der 1914
in den Ps. Std. erschienenen Abhandlung angeregt worden bin.
Nur auf diesem Wege kann m. E. vermieden werden, «daß sich die
okkultistische Forschung gänzlich in Hypothesen und allen Zusammenhang
mit den Tatsachen verliert, und daß Definitionen,
wie dio von Dr. Bernoulli (Der Okkultismus und die bildende
Kunst, Verlag J. Baum in Pfullingen, p. 5) möglich sind: Der
Okkultismus wird so zu einer Wissenschaft, die
auf rein empirischem Wege vor sich geht. Er
stellt Hypothesen auf, Grundsätze, «die möglich, ja sogar wahrscheinlich
sind, und sucht nun diese Grundsätze an dem Maßstabe
dieser Erscheinungen zu prüfen. Erklären sich diese Erscheinungen
, so erfreuen« sie sich im Kreise der
Okkultisten einer allgemeinen Geltung, geraten
sie aber mit festgestellten Tatsachen in Widerspruch, so müssen
sie wohl oder übel fallen gelassen werden. Der Okkultismus ist
also nicht das, was man eine exakte Wissenschaft nennt
usw. Schon die Begriffsverwirrung, die aus diesem Definitionsversuche
spricht, zeigt, daß auf diese Weise nicht weiterzukommen
ist und macht verständlich, daß auch heute noch viele wissenschaftlich
Gebildete den Okkultismus als ein bloßes System unbewiesener
Meinungen zurückweisen, und daß sie die Freude an
solchen Grundsätzen den Okkultisten selbst überlassen. Hier
hilft, wenigstens in vielen Fällen, m.E. nichts als das offene Zugeständnis
, daß beide Möglichkeiten, sowohl die empirische als
auch die trans-zendente zugegeben werden müssen, und daß wir
es hier eben mit Grenzfällen zu tun haben, bei denen eine weitere
Erörterung überflüssig ist, und es werden sich noch genug Fälle
finden, wo die größere Wahrscheinlichkeit für die erstere Auffassung
spricht oder wo es tatsächlich möglich ist den betr. Fall
als innerhalb unseres Erfahrungsgebietes liegend festzustellen,
wenn auch diese Feststellung (z. B. bei der animistischen Erklärung
von seelischen Erscheinungen) selbst einen großen
Fortschritt über unsere bisherige Erfahrung hinaus bedeute*.


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