Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 505
(PDF, 212 MB)
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Colsman: Wiederverkörperung.

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ziehen und etwa einer Pflanze ein Wollen und ein Gedächtnis
zuzusprechen, anstatt nun das Problem zu analysieren und den
m Frage stehenden Vorgang nach der mechanischen Seite hin
zu untersuchen, und auch in der Pathologie ist e»s recht einfach,
von „Reparationsbestrehiimgen" oder von „kompensatorischer Hypertrophie
" zu sprechen, anstatt zu zeigen, welche mechanischen,
physikalisch-chemischen Faktoren eine Rolle spielen, und erst zuletzt
, wenn diese prinzipiell nicht mehr genügen, nichtaechanische
Faktoren heranzuziehen. Das ist im Bereich des Organischen
meiner Meinung nach erst von D r i e s e h ♦ geleistet worden, er
erst zeigte in tiefschürfender Analyse der Handlung usw., daß die
mechanischen Faktoren prinzipiell nicht ausreichen und ein
übermechanischer Faktor angenommen werden muß (vgl. seine
soeben erschienene „Philosophie des Organischen", 2. Auflage).
Wollte man dagegen die im Spiritismus übliche Methodik auch
auf anderen Gebieten anwenden, dann wäre es ein vollkommen
berechtigtes Verfahren, wenn ich behaupten wollte, daß ein glücklicher
Gedanke, der mir kommt, mir telepathisch von jemand
anderem übermittelt sei oder von einem Geist stamme. Wer will
mich widerlegen? Aber man male sich die Folgen einer solchen
Methodik aus, und 'man wird zugeben, daß sie nicht die der
Wissenschaft angemessene ist. Wenn jeder Wissenschaftler wohl
das methodische Unberechtigte solcher Behauptungen zugeben
muß, so sollte man auch in der Frage des Spiritismus die entsprechenden
Folgerungen ziehen und zugeben, daß die amnestische
und die spiritistische Deutung der vorliegenden Tatsachen
methodisch nicht auf gleicher Stufe stehen, «soweit es sich um
Wissenschaft handelt. Dem Spiritismus' als Glaubens-
sacbe rede ich nicht hinein, er mag ruhig die sog. spiritistischen
Tatsachen zur Stütze seines auf anderem Boden gewachsenen
Glaubens benützen, ich habe es nur anit dem Spiritismus
zu tun, soweit er sich das Fortleben nach dem Tode wissenschaftlich
beweisen will.

Betreffs der Streitfrage über die physikalische oder psychistische
Theorie der Telepathie und des Hellsehens, die Herr Hänig kürzlich
(Heft 4—5, S. 267) auf wirft und auch in obigem Aufsatz streift,
bemerke ich noch, daß Philosophen wie Driesch meine Beweisführung
als stringent anerkannt haben. (Vgl. dazu außerdem
die soeben erschienene zweite um 70 Experimente vermehrte
Auflage meines Buches „Über Telepathie und Hellsehen'*, in der
ich diese Frage in schärferer Fassung nochmals behandele.)

Dr. R. T i s c h n e r.

Wiederverkörperung.

Von Dr. Walter Colsman, Göttingen.

Wenn man ein bedeutsames Problem erstmalig nahen und zur
Bearbeitung sich darbieten fühlt, so ist es, wie wenn unvermutet
eine geheimnisvolle und verschleierte edle Frau unseren Weg


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