Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 517
(PDF, 212 MB)
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Grimm: Das Unterbewußtsein.

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konnte nicht mehr auftreten, denn er ward krank, und zwar
sehr gefährlich. (!) Weiter geht der Bericht Goethes
nicht, aber dieser schließt daran noch folgende Worte:

„Dergleichen Vordeutungen durch ein unzeitig, ja unschicklich
ausgesprochenes Wort standen bei den Alten schon in Ansehen
usw."

Ich kenne heute noch Leute, denen ähnliches passiert ist, owid
befinde mich selbst darunter. —

Was nun die gleichartige Willensrichtung Jftes Unterbewußtseins
aller beteiligten, auch nichtmedialen Personen anlangt
, so ist dies, wie vielfach gemeint wird, keineswegs ein so
absurder Gedanke, denn das Unterbewußtsein des einen Menschen
ist wesensgleich dem eines oder aller anderen Menschen
und in allen gleichartig, der Zeit, dem Ort und den
Umständen nach, orientiert! (Was meine Seele weiß, das
w eiß auch die Seele eines anderen Menschen. Ich habe hundertfältige
Beweise!) Die Bewegung der Planchette z. B. ist eine
Kollektiv Wirkung der „unterbewußten" Gesamtpsyche
der Beteiligten!

Von meinem transzendentalen Standpunkt aus erscheinen mir
daher die Bezeichnungen „Sprachrohre" oder „Steigrohre des
Unterbewußtseins" durchaus zutreffend*. So ein unscheinbar!
kleiner Tisch kann wirklich zu einer eminenten Bedeutung für
uns werden, indem er als „Medium" (Mittel zum Zweck) oder
Schlüssel die Pforten unseres Unterbewußtseins öffnet, ja sogar
den Anschluß an das All wissen* oder Allbewußtsein vermittelt.
Ich möchte hier nur nochmals betonen, streng zwischen biologischem
und transzendentalem (dem wahren) Unterbewußtsein
zu unterscheiden.

Übrigens erlangt das Unterbewußtsein nicht durch Hellsehen
allein seine Kenntnisse, wie ich schon angedeutet habe, und zweitens
kann Hellsehen sehr wohl bei völlig wachem Bewußtsein
stattfinden! Ein mehr oder weniger stark betonter Schlafoder
Traumzustand wird allerdings bei Medien oind Somnambulen
immer eintreten. Es gibt aber noch ein Hellsehen
höherer Ordnung! —

Nun mein oben erwähntes Beispiel.

Im Frühjahr 1917 lag ich in Mainz in Garnison und war im
Fort Wiesenau bei einer älteren Daime, bei der auch mein Vorgesetzter
w^ohnte, einquartiert. Bezeichnen wir die Dame mit
Frau B. Sie war fromm, rechtlich und gut und erzählte mir
später verschiedene merkwürdige Begebenheiten, darunter vor
allem Träume von besonderer Art. Davon will ich, als hier eineinschlägig
, den folgenden berichten.

Der Vater der Frau B. wrar Metzger, und der Bruder lernte bei
ihm dasselbe Handwerk, hatte aber in seinem eigenen Vater
einen «sehr strengen Lehrmeister, der oft und in ausgiebiger
Menge harte Schläge austeilte.

Einmal nun träumte Frau B., wie der Vater den Sohn so heftig


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