Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 533
(PDF, 212 MB)
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v. Schrenck-Notzing: Der Spuk in Hopfgarten. 533

Voraussetzung zur Entbindung ihrer speziellen Kraft sein,
ganz besonders bei kindlichen Urhebern solcher Vorgänge.
Der Gegenbeweis gegen Betrug ist manchmal, wenn es sich
z B. um ein Werfen von Gegenständen handelt, leicht zu
führen durch genaue Feststellung der Abwurfssielle hinsichtlich
ihrer Entfernung von dem gleichzeitigen Standort
des Mediums. Solche Entfernungen wurden in Dietersheim
bis auf 8 Meter beobachtet. Ferner kommt es auf die Art
und Weise der Phänomene an, die sich oft auch beim besten
Willen nicht betrügerisch ausführen lassen und gleichzeitig
an verschiedenen Stellen auftreten. Immer sollte die Prüfung
der Tatbestände durch sachkundige Beobachter erfolgen
. Leider ist das nicht immer möglich, da der Spuk
ebenso plötzlich verschwinden wie auftreten kann. Ich selbst
war in Dietersheim und habe nichts erlebt. Seit dieser Zeit
sind die Phänomene gänzlich ausgeblieben.

Nun liegen in der Literatur1) allerdings eine Reihe von
amtlich festgestellten Spukerscheinungen vor, wie z. B. außer
dem oben von Aksakow geschilderten Fall beim Myslowitzer
Spuk (1901), der trotz polizeilicher Nachtwachen zwei Monate
fortdauerte, oder wie bei dem mystischen Steinewerfen, das
1902 in Budapest trotz de** Aufsicht von 20 Polizisten und
Feuerwehrleuten stattfand. Dagegen sind gerichtliche Feststellungen
solcher Vorkommnisse, namentlich in neuerer Zeit,
verhältnismäßig selten, so daß außer bei dem Spuk von
Resau, in der modernen Literatur nicht ein Fall dieser Art
mitgeteilt worden ist. Um so* dankenswerter erscheint das
Vorgehen des Oberamtsrichters Justizrat Thierbach in Vieselbach
bei Erfurt, der als Vorsitzender bei einer Schöffengerichtsverhandlung
am 19. April 1921 wegen fahrlässiger
Körperverletzung zur Förderung der Wissenschaft eine gerichtliche
Beweiserhebung über das Vorkommen von Spukphänomenen
in dem Ort Hopfgarten bei Weimar vorgenommen
und das Verhandlungsprotokoll dem Verfasser zur freien
Verfügung gestellt hat. Der Fall ist nachfolgend mit dem
zugrunde liegenden amtlichen Material mitgeteilt und wird
hoffentlich die Anregung bieten, daß bei ähnlichen Anlässen
amtliche und sachverständige Untersuchungen stattfinden.

Li teratur:

Aksakow, Alex: „Vorläufer des Spiritismus." Leipzig 1898.
Prof. Heinrich Passaro: „Beweise für den Spiritismus."

Leipzig 1906 (enthält die ältere Literatur).
Dr. Piper: „Der Spuk." 250 Geschehnisse aller Arten und

Zeiten aus der Welt des Uebersinnlichen. Köln 1917.
Ernest Bozzano: „Les phenomenes de Hantise." Paris

1920.

*) s. Literatur.


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