Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 537
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1921/0567
v. Schrenck-Notzing: Der Spuk in Hopfgarten. 537

daß diese Phänomene unmöglich durch die Patientin hätten
hervorgebracht werden können, da er das während des Ablaufs
derselben hätte beobachten müssen. Zudem traten die
Töne an Stellen des Zimmers auf, die Frau S. nicht hätte von
ihrem Bett aus erreichen können.

Die Existenz der Geräusche wird außerdem von den Polizeibeamten
bezeugt, sowie von dem praktischen Arzt
Dr. Kahle aus Weimar, der auf Grund eigener Versuche
das regelmäßige Aufhören der Phänomene bestätigt, sobald
Licht gemacht wurde.

Aus den übereinstimmenden Zeugenaussagen geht einwandfrei
hervor, daß zwischen dem 12. und 28. Februar 1921
allabendlich und allnächtlich Klopfgeräusche in der Küche
des Uhrmachers Sauerbrey vernehmbar wurden, die nicht
durch eine persönliche mechanische Tätigkeit der in der
Küche bettlägerigen Patientin erklärbar sind.

Daß Frau Sauerbrey diese ganzen Phänomene nicht durch
eigene körperliche Tätigkeit hervorgebracht hat, wie Dr.
Kahle annimmt, um sogenannte Spukphänomene vorzutäuschen
, dafür sprechen auch die von zahlreichen Zeugen konstatierten
Bewegungen unberührter Gegenstände (sogenannte
telekinetische Phänomene).

Der Ehemann der Patientin wurde schon in den ersten«
Tagen des Spuks Zeuge solcher Vorgänge. Er sah Bewegung
von Gegenständen ohne körperliche Berührung. So fiel eine
auf einem Stuhl in der Küche stehende Kaffeetasse herunter
und zerbrach, während der Sessel sich fortbewegte. Ferner
sah er, wie Tisch, Eimer und Waschbecken ihren Standort
veränderten. Auch die Zeugin Pappe beobachtete die Fortbewegung
von Stuhl, Eimer und Waschbecken, in der Richtung
von ihrer Mutter fort. Ein Stuhl und ein Waschbecken
schlugen laut aneinander. Ferner bezeugt der Schneider
Degenkolbe, das von dem Vater Sauerbrey konstatierte Herunterfallen
einer Tasse vom Stuhl, sowie sonstige Bewegungen
von Möbelstücken.

Der Vorsitzende des Schöffengerichts, der schon die
Zeugen im Vorverfahren vernommen hatte, hält ihre Angaben
für völlig glaubhaft und vereidigte dieselben. Wie er in
seinem Bericht hervorhebt, wurden die geschilderten Phänomene
auch von der Pflegerin und von anderen nicht der
Familie angehörigen Zeugen bestätigt. Er fügt hinzu (in
einem Brief vom 13. 2. 21): „Vater und Tochter bleiben dabei
, daß es völlig ausgeschlossen ist, daß Frau Sauerbrey
durch ihre körperliche Tätigkeit diese Erscheinungen herbeigeführt
habe, denn die Patientin habe auf einem Bettsofa
an der Außenwand der Küche gelegen, während die Klopftöne
an der gegenüberliegenden Innenwand sich hören
ließen. Frau S. selbst ist durch die Erscheinungen sehr
beunruhigt gewesen. Für mich besteht kein Zweifel an den


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1921/0567