Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 545
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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v. Schrenck-Nolzing: Der Spuk in Hopfgarten. 545

ganzen Nächte vernehmbar. Ein Stuhl und ein Eimer, die
nebeneinander standen, klopften laut aneinander.

Auf Befragen des Verteidigers:
Meine Mutter hat die ganzen Nächte nicht geschlafen.
Nachdem der Angeklagte meiner Mutter über die Stirn gestrichen
hatte, hat sie die Nacht ruhig geschlafen, was sonst
nicht vorgekommen ist. Hieraus haben wir geschlossen, daß
er sie hypnotisiert hat. Sie klagte nur, daß ihr der Kopf so
schwer sei.

3. Zeuge Degenkolbe:

Zur Person: Walter Degenkolbe, Schneider, wohnhaften
Eisenach, Katharinenstraße 95, mit dem Angeklagten nicht
verwandt und nicht verschwägert.

Nach Leistung des Zeugeneides:

Zur Sache: In der hier in Frage stehenden Zeit bin ich fast
jeden Sonntag in Hopf garten gewesen. Als ich am 11. oder
12. Februar wieder von Hopfgarten wegfuhr, kam der Angeklagte
an. Ich weiß es daher bestimmt, da ich am 11. Februar
meinen Geburtstag hatte. Als ich kurze Zeit vorher
einmal zu Besuch bei meiner Braut war, war der Angeklagte
auch dort, und ich habe gesehen, daß er bei der Frau Sauerbrey
den Puls gefühlt hat, ihr über die Stirn gestrichen und
hierbei einige Worte gesagt hat. Frau Sauerbrey sagte vorher
zu ihm, sie hätte einen heißen Kopf. In der zweiten
Nacht, nachdem ich dort war, habe ich nachts Klopfgeräusche
in Möbelstücken und in den % Wänden gehört. Es ist ausgeschlossen
, daß Frau Sauerbrey diese Geräusche verursacht
hat. Sie lag ruhig und ich hätte sehen müssen, wenn sie
sich bewegt hätte. Die Klopfgeräusche wurden auch in
einer Zimmertür beobachtet, die Frau Sauerbrey nicht erreichen
konnte. Ich habe auch gesehen, wie ein Stuhl, ein
Tisch usw. von der Stelle fortwackelten und eine Tasse
von dem Stuhl herunterfiel und zerbrach.

Auf Befragen:

Ich kann mir die Vorgänge nicht erklären.

Am Montag abend kam die Polizei. Frau Sauerbrey hat
von den Spukerscheinungen wohl kaum etwas wahrgenommen
. Sie sagte nur, es pocht. Sie erzählte auch, daß sie den
Angeklagten immer im Traume sehe.

Die Erscheinungen, die gegen 6 Uhr abends begannen,
dauerten etwa bis 7 Uhr morgens. Am Tage war es ruhig.
Nur einmal habe ich am Tage/morgens gegen 9 Uhr, Klopfgeräusche
wahrgenommen. Durchschnittlich begannen die
in Frage stehenden Erscheinungen erst gegen 9 Uhr abends.

4. Sachverständiger Dr.- Kahle:

Zur Person: Johannes Kahle, 33 Jahre, evang., prakt. Arzt
und Spezialarzt für Nerven in Weimar, mit dem Angeklagten
nicht verwandt und nicht verschwägert.

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