Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 552
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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552 Psychische Studien. XLVIll. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1Q21.)

sächlich, wenn die Aufmerksamkeit abgelenkt ist, ausnahmsweise
am Tage morgens um 9 Uhr, äußern sich diese mysteriösen
Manifestationen.

Auch darin besteht volle Uebereinstimmung- mit den Er-
fahrungen bei den Medien. Sind es die biologischen Gesetz-
mäßigkeiten oder die psychischen Bedürfnisse der Agentin,
welche die Dunkelheit für den Eintritt der Phänomene begünstigen
? Und ist die Dunkelheit überhaupt für diesen
paraphysischen Entbindungsakt eine Notwendigkeit? Das
sind Fragen, die sich nur beantworten lassen bei dem Vorliegen
größerer Versuchs- und Beobachtungsreihen, vorausgesetzt
, daß dieselben mit der erforderlichen Sachkenntnis
angestellt worden sind.

Wie aus diesen Darlegungen hervorgeht, kann man die
Hopfgartener Beobachtungen mit vollem Recht den spontanen
Aeußerungen des physikalischen Mediumismus zuzählen
, also jener Beobachtungsreihe aus dem Gebiet der
Spukphänomene, bei der die Anwesenheit einer entsprechend
beanlagttn Person die animistische oder /italistische Erklärungsweise
zuläßt. Nun gibt es aber, wie die Erfahrung
lehrt, auch eine Gebundenheit solcher Manifestationen an
eine bestimmte Oertlichkeit. Die Anwesenheit spezifisch be-
anlagter Personen scheint hier nicht notwendig zu sein.
Vielmehr treten die mysteriösen Aeußerungen Jahrzehnte
hindurch in bestimmten Räumen auf, ohne Rücksicht auf
die jeweiligen Bewohner und auch in Abwesenheit derselben
. Lombroso bezeichnet diese Klasse als pseudomedia-
nime Spukhäuser und führt dafür eine Reihe von Beispielen
aus der Literatur an. Als Spukphänomene lassen sich auch im
weiteren Sinn die telepathischen Halluzinationen betrachten.

Nach dem Stand unseres heutigen Wissens bleibt das Spukproblem
— auch wenn es vielfach mit dem Tode bestimmter
Personen zusammenzuhängen scheint — ungelöst. Trotz der
Schwierigkeit und Eigenartigkeit desselben kann man das
tatsächliche, sogar nicht einmal seltene Vorkommen von
Ereignissen dieser Art nicht in Abrede stellen.

Auf Grund einer vergleichenden Analyse des bis jetzt
vorliegenden Materials ist ohne weiteres zuzugeben, daß
die animistische Erklärungsweise nur für ganz bestimmte
Fälle hinreicht, während sie bei zahlreichen anderen bis
heute nicht anwendbar erscheint.

Mögen aber hierüber die Meinungen geteilt sein, so läßt
sich doch die grundsätzliche Identität aller Spukphänomene
der Vergangenheit und Gegenwart nicht leugnen. Sie bedeutet
das stärkste Beweisargument für das wirkliche Vorkommen
derselben, für eine gesetzmäßig auftretende Naturerscheinung
, deren heute noch supranormale Ursachen aufzuklären
eine wichtige Aufgabe zukünftiger metapsychischer
Forschung sein wird.


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