Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 553
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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Kramer: Zwei spontane Apporte.

553

Zwei spontane Apporte.

Ein Beitrag zur Psychologie des Erlebens.
Von Dr. med. Martin Kram er.

Von der Schriftleitung der „Psychischen Studien" wurde
mir der nachstehende Bericht eines Reallehrers über von
ihm erlebte Apporte zur Beurteilung und psychologischen
Würdigung übergeben. Indem ich-mich der mir übertragenen
Aufgabe unterziehe, möchte ich vor allem der Schriftleitung
dafür danken, daß sie mir das interessante Material zur
Verfügung stellte und mir somit Gelegenheit gab, an einem
kontreten Beispiel zu zeigen, wie wesentlich die Bewertung
von Erlebnissen von der Gefühlseinstellung und der augenblicklichen
psychischen Verfassung des Erlebenden abhängt,
und daß das Okkulte eines Vorkommnisses zuweilen lediglich
in dei Unkenntnis besteht in der wir uns über unsere
eigenen Seelenregungen befinden.

Der mir zur Verfügung gestellte Bericht über die Apporte
lautet:

„Vor einiger Zeit war ich veranlaßt, von meinem augenblicklichen
Wohnort W.. .n. aus einen Besuch bei meiner
Schwester in C. zu machen. Gleich beim Eintreffen in C.
kam mir durch Zufall ein mich seelisch heftig deprimierendes
Ereignis zur Kenntnis; und da auch die geschäftliche
Angelegenheit, die mich nach C. geführt hatte, einen ungünstigen
Verlauf nahm, so daß ich abends, nachdem ich
überdies durch mehrstündige resultatlose Wanderung durch
die Stadt und durch Eßunlust völlig erschöpft war, in recht
niedergeschlagener Stimmung, meiner lesenden Schwester
gegenüber in deren kleinem Küchenraum. Während ich nun
völlig bewegungslos, den linken Arm auf das linke Knie
und den Kopf in die linke Hand gestützt, apathisch meinen
trüben Gedanken nachhing, fiel plötzlich unmittelbar neben
mir ein Kragenknöpfchen (aus Bein) auf den mit Steinfliesen
gepflasterten Boden und blieb, nachdem es einige Male
infolge der Elastizität auf und nieder gehüpft war (einer
Fallhöhe von ungefähr 3 Meter entsprechend), vor meinen
Augen liegen. Da ich selbst ein solches Knöpfchen nicht
trug, nie getragen habe (ich bediene mich der Klappknöpf-
chen), und da außerdem durch keine, auch nicht die geringste
Bewegung meinerseits, der Fall des Knöpfchens verursacht
worden sein konnte, so fehlte mir jede Möglichkeit einer
Erklärung für das Erscheinen des Knöpfchens, falls ich nicht
den Vorgang eines „Apportes'4 für gegeben erachten will.
Auf das Geräusch des fallenden Knöpfchens hin blickte meine
Schwester von ihrem Buche auf und schien, höchst erstaunt,
von mir eine Erklärung des Vorganges zu erwarten, bis
sich dann ihre Spannung mit den Worten löste: „Da hat er


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