Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 556
(PDF, 212 MB)
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556 Psychische Studien. XLVHI. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1921.)

während sie, ihn einholend, an ihm vorüberging, starren
Blickes ansah. Aufs Höchste betroffen, wagte sie keine
Anrede. Als sie sich nach einigen Schritten nach der Gestalt
umsah, war diese verschwunden — andere Passanten
waren zurzeit nicht in der Nähe. Meine Schwester ist der Ansicht
, daß A. J. ihr in dieser Weise „erschienen" sei.

Der Vollständigkeit halber muß ich noch bemerken,, daß
über den Tod des A. J. keine völlige Klarheit herrscht. Zur
Zeit seines Todes, etwa 1 _> Jahr nach Beendigung des Krieges,
war er dienstlich in einer Kaserne untergebracht und seiner
Mutter gelangte die Nachricht von seinem Ableben erst
einige Tage nach diesem zur Kenntnis."

Durch diesen zweiten Bericht erscheint die Sachlage bedeutend
anders, als sie nach dem ersten Bericht beurteilt
werden mußte. Sie wäre völlig geklärt, wenn das Vorhandensein
der Knöpfe in der schadhaften Tasche mit Sicherheit
feststände. Immerhin besteht eine große Wahrscheinlichkeit,
daß die Vermutung der Schwester des Berichters zutrifft.
Sein Einwand, daß infolge seiner Bewegungslosigkeit er am
Erscheinen der Knöpfe nicht beteiligt sein könne, ist nicht
stichhaltig. Bekanntlich treten gerade im Anlang eines auf
schwere Strapazen folgenden Ruhezustandes häufig vehemente
Zuckungen in den Extremitäten auf, die unvermittelt
einsetzen und so rasch verlaufen, daß sie von dem Erschöpften
kaum empfunden werden und schon einen Bruchteil
einer Sekunde später seinem Bewußtsein fraglich erscheinen
. Besteht vollends, wie im vorliegenden Falle, gleichzeitig
ein Versunkenheitszustand, so entgehen sie dem Bewußtsein
völlig. Auch der anwesenden Schwester mußten
sie entgehen, da diese mit der Lektüre beschäftigt war, es
sich auch bei diesen Zuckungen nicht um Bewegungen der
Glieder handelt, sondern um Bewegungen in ihnen, um eine
Lösung von Muskelspannungen. Anderseits aber können die
von diesen Spannungslösungen ausgehenden Stöße sehr wohl
an der Herausbeförderung der Knöpfe aus der schadhaften
Tasche beteiligt sein.

Der Umstand, daß der eine Knopf an dem einen, der
/weite am nächsten Abend erschien, während der dritte
Abend ereignislos verlief, erklärt sich sehr einfach dadurch,
daß nach dem Erscheinen des einen Knopfes am ersten
Abend naturgemäß der Erschöpfungszustand einem Erregungszustand
, oder sagen wir einfacher, einem Erwartungszustande
Platz gemacht hatte. Jedenfalls war der ursprüngliche
Bewußtseinszustand durch den Vorgang aufgehoben
. Die günstigen Vorbedingungen für die Herausbeförderung
des zweiten Knopfes bestanden nicht mehr. Erst
am nächsten Abend, wo sie durch die gleiche physische Verfassung
gegeben waren, wiederholte sich das Vorkommnis.
Am dritten Abend blieb es aus, entweder, weil die Tasche


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