Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 569
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1921/0599
Bruck: Ein merkwürdiger Fall von Telepathie

569

Weg auf die psychiatrische Klinik des Professors v. Wagner-
Jeuregg, traf aber dort diesen nicht an und lud einen
Assistenten (Dozent) zu der abendlichen Sitzung ein, der
auch versprach, zu kommen, und „alles genau zu untersuchen
* 4, obwohl, wie er mir sagte, er keinerlei Erfahrung
in diesen Dingen hätte, ich also schon im vorhinein über die
in Aussicht gestellte „genaue Untersuchung" lächeln mußte.
Abends erschien auch der betreffende Herr mit einem anderen
Assistenten, sie entfernten sich aber schon nach einer Stunde,
„weil ihre Frauen im Kaffeehause auf sie warteten", während
doch die Hauptphänomene sich erst viel später entwickelten,
wie das ja gewöhnlich so ist Am nächsten Tage ging ich
persönlich in die Wohnung des früher erwähnten Professors,
traf ihn nicht zu Hause, und ließ meine Karte dort samt
der Einladung, zu einer Sitzung mit einem hochinteressanten
physikalischen Medium zu kommen. Wer weder abtele-
phonierte, noch kam, war der Herr Psychiater. Das war das
Interesse der Wissenschaft, auf das ich gestoßen. Psychiatrie
kommt von Psyche, und man sollte doch glauben, daß
demnach ein Psychiater für psychische Phänomene, die er
auf seiner Klinik wohl nie gesehen hat, Interesse hegen
dürfte. Irrtum! So etwa3 gibt es nicht und darf es nicht
geben! Ein anderer Grazer Psychiater erklärte vor einigen
Jahren anläßlich einer Rundfrage über Materialisationsphänomene
, daß er, auf dem strengen Boden der Naturwissenschaft
stehend, mit dieser Gattung von Pseudowissenschaft,
welche ja meist mit Zirkustricks zu tun bekomme, sich nicht
beschäftige. Sapienti sat. Schluß folgt.

Ein merkwürdiger Fall von Telepathie.

Kritische und prinzipielle Bemerkungen.
Von Dr. med. Carl Bruck, Berlin.

Mit den Worten, daß das von ihm mitgeteilte Erlebnis
eines Pfarrers vwohl als Telepathie charakterisiert
werdieii dürfte, vielleicht aber auch für
die Theorie vom Astralleib spricht/1 scheint Herr
Prof. Ludwig in seinem gleichnamigen Artikel im Augustheft
21. Jahrg. der Psych. Studien das Phänomen /ur Debatte
stellen zu wollen.

Es dürfte daher naheliegen, zu untersuchen, ob der Fall
nur ein „entweder — oder" im Rahmen der okkultistischen
Deutung zuläßt, oder ob nicht mit einem zweiten „oder" der
Rahmen irrationaler Deutung verlassen werden könnte.

Ich bin geneigt, den Fall auf ein einfaches aus den Ereignissen
des vorangegangenen Tages zu erklärendes, dramatisch
bewegtes Traumerlebnis eines Mannes zurückzuführen,
der möglicherweise zum Sprechen im Schlafe, besonders im


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1921/0599