Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 584
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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584 Psychische Studien. XLVIII. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1921.)

schreiben des Notradamus an seinen Sohn Caesar, wodurch
er auf die lateinischen Einschiebsel in diesem Begleitschreiben
gewiesen wurde, die zusammen genau 939 Buchstaben
ergeben — was genau der Zahl der prophezeienden
Vierzeiler entspricht! Mit Hilfe des Schlüsselworts (von
11 Buchstaben) will nun Loog die richtige Reihenfolge
der. Quatrains rekonstruiert haben, und er gibt denn auch
eine Anzahl bisher neuer Interpretationen, die immerhin
interessant zu lesen sind.

Gegen die Loogschen Ausführungen habe ich, abgesehen
von der inneren UnWahrscheinlichkeit der Kabbalistik folgendes
einzuwenden. Loog hat sich textlich ganz an die
große Ausgabe der Prophezeiungen des Nostradamus
gehalten, die Anatole Le Pelletier 1867 besorgt hat,
ohne alte Drucke zurate zu ziehen. Ich habe 1913*) darauf
hingewiesen, daß Le Pelletier seiner Ausgabe einen
undatierten Lyoner Druck von Pierre Rigaud zugrunde gelegt
hat, den er fälschlich für die Originalausgabe ansieht
und auf 1566 datiert, während er erst zwischen 1601 und
1608 entstanden sein kann. Loog hat aus Le Pelljetier
ferner in dessen Zählung die 27 angeblich aus dem Nachlasse
des Nostradamus stammenden Vierzeiler übernommen,
von denen Vincent de Seve 25 zuerst im Jahre 1605 bekanntgegeben
hat, während zwei weitere gar erst nach 1649
auftauchten, was auch Le Pelletier (II, 228) ausdrücklich
vermerkt. Aus dem Druck der Prophezeiungen von 1605
ersieht man aber, daß es sich um beträchtlich mehr Vierzeiler
aus dem Nachlaß des Nostradamus handelt, aus
denen Seve nur einige nach Gutdünken ausgewählt hat.
So stehen 4 solcher Strophen hinter der 7. Zenturie, welche
ausdrücklich als Auswahl aus 12 solchen bezeichnet sind und
als 73, 80, 82 und 83 gezählt werden. Der 8. Zenturie
werden 6, der 10. Zenturie ein Vierzeiler nachgetragen. Als
neu werden ferner 2 Vierzeiler der 11. Zenturie (als 91 und
97 gezählt) mitgeteilt, sowie 11 Vierzeiler (als 4, 24, 36, 52,
55, 56, 59, 62, 65, 69 und 71 gezählt) der sog. 12. Zenturie.
Endlich hat die 6. Zenturie noch eine Strophe mehr erhalten.
Das ergibt zusammen 25. Dazu kommen dann die beiden
späteren, die in der 7. Zenturie zwischen Strophe 41 und
42 eingeschoben wurden und in keinem Druck vor 1650
vorkommen. Schon die Zählung dieser nachgetragenen Vierzeiler
und die Bezeichnung einer 11. und 12. Zenturie dürfte
genügen, um Loogs Kombinationen als hinfällig erscheinen
zu lassen. Er hat aber auch mit weiteren Schwierigkeiten
nicht gerechnet, für die er schwerlich eine Erklärung finden

*) Die ältesten Ausgaben der „Propheties" des Nostradamus. Ein Beitrag
zur Nostradamus-Bibliographie. In: Zeitschrift für Bücherfreunde,
N. F. IV, Bd. 2, 1913, S. 361-372. Mit 14 Abb.


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