Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 590
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1921/0620
590 Psychische Studien. XLVHI. Jahrg. 10. Heft (Oktober 1921.)

in Abschrift. (Womöglich nicht Ausschnitte, sondern die
ganze betreffende Folge.) Zusendungen erbeten an den
Archivar der Gesellschaft,

Schriftsteller Rudolf Mader, Wagstadt c. s. Schlesien;

für die Carl-du-Prel-Oemeinde:
Der Präsident Buchhändler Andreas Pichl, Wien.

Literaturbericht

Bücherbesprechungen.

Georg Sulzer, Kabsationsgerichtspräsident a. D., Der S ü n d e n 1 a 11,
unter besonderer Berücksichtigung der Theorien Dr. Rud. Steiners.
Leipzig, 0. Mutze. 68 S. Preis brosch. 5 ck, Porto 80 Pf.
Der Verfasser ist überzeugt, daß der heutige Zustand der Menschheit
die Folge eines Sündenfalles, des Abfalles von Gott ist, der sie
durch seine Erziehung ihrer göttlichen Bestimmung langsam wieder zuführen
werde. Die^e christliche Glatibenswahrheit suent er im ersten
Abschnitt tunlichst auf verstandesmaßige Weise zu begründen, während
er in drei folgenden Abschnitten zeigt, daß sie s«ch auch in der Theosophie
, der Anthroposophie und in der Lehre von der sog. Dualliebe
findet. Diese Gelegenheit wird zu Liitischen Bemerkungen über die
Theosopl ie und Anthroposophie benützt. So gebe jene z. B. auf die
Frage nach dem Endziel der menschlichen Entwicklung keine klare Antwort
. An Steiner und seiner Lehre hat Suizer mit Recht nicht wenig
auszusetzen. Vor allem sei es ein ,,grober Fehler" gewesen, daß Stenner
öffentlich als Geheimlehrer aufgetreten ist, da es unmöglich sei, ein**
Mehrzahl (richtiger: Unzahl) sehr verschiedener Individuen in der Ge-
heimschulung auszubilden, wenn man daneben eine ausgedehnte Propaganda
für seine Weltanschauung und neuerdings auch Sozialpolitik
treibt. Entschieden abgelehnt wird Steiners „esoterisches Christentum»"
und seine Anthropogenesis, bzw. Kosmogonie. Mit Bezug auf diese sagt
Sulzer: „Es sind, mit ein^m Wort. Ungeheuerlichkeiten, wobei man sich
nur darüber wundern muß, daß es Menschen gibt, die diese Märchen fürhöchste
Wahrheit halten." Gleichwohl hält der Verfasser Steiner,
„wenigstens anfänglich (!). für einen ehrlichen Wahrheitsucher", der
jedoch von zweifelhaften Ge<stwesen inspiriert zu sein scheine, wenn
auch nicht unter Ausschluß der eigenen Psyche. Das Abschwenken in
die soziale Politik erklärt Sulzer daraus, daß Steiner das volle Zutrauen
in die Wahrheiit seiner Anthropogenesis verloren zu haben scheine.
Trotz alledem finden sich bei Steiner allerhand Einzeiwahrheiten, zu
denen auch die Lehre vom Sündenfall gehöre. — Die lesenswerte Schrift
macht einen günstigen Eindruck auch insofern, als der im Okkultismus
sehr erfahrene Verfasser seine gut begründeten Ansichten in nichts
weniger als aufdringlicher Weise äußert. Max Seiling.

Ernst Boldt: Rudolf Steiner, ein KämpTfer gegen seine Zeil
Roesl & Co, München, 1921.
Verfasser ist laut eigener Angabe ein alter Schüler Steiners; es
liegt ihm ernsthaft daran, das Lebenswerk seines Meisters in günstiges
Licht zu rücken. Diese Tendenz ist unverkennbar und auch durchaus
verständlich. Zu bedauern bleibt nur, daß der Verfasser den Vertretern
anderer Theosophischer Richtungen gegenüber nicht die nötige Objektivität
aufbringen kann. Dr. Franz Hartmann, den verdienstvollen
Vorkämpfer der arischen Bewegung, nennt er einen „vornehmen Ignoranten
" und „mystischen Schwätzer", der Dr. Steiners überragender
Größe gegenüber nur trivialen „Neid" empfinden konnte. Aber Hartmanns
Urteil über Steiners Lehren: „Was darin wahir ist, ist nicht
neu, und was darin neu ist, ist nicht wahr", war keineswegs der Ausfluß
kleinlichen Grolls, sondern beruhte auf durchaus ernsten lieber-


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