Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 596
(PDF, 212 MB)
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596 Psychische Studien, XLVIH. Jahrg. 11. Heft. (November 1921.)

nur einen hellen und einen dunklen Teil; dann bezeichnete
sie den dunklen als ,,so gerippt" und dialektisch als „so
rubbelig" (es war ein Horngriff), schließlich gab sie in
einer hinterher im Wachzustand angefertigten Zeichnung
die an diesem Messer zu beiden Seiten am Ansatz der Klinge
vorstehende Schutzvorrichtung und auch den Metallbesch lag
am anderen Ende des Horngriffs richtig wieder. Einer
meiner Kritiker, der bekannte Schweizer Psychiater Bleuler,
spricht von „einigen ungefähr richtigen Zeichnungen", als
ob man vielleicht eben gerade erkennen könnte, daß ein
Messer gemeint sei. Sieht man aber von dem zeichnerischen
Ungeschick der Versuchsperson ab, so ist doch die Wiedergabe
von Einzelheiten in Wort und Bild, zum Beispiel der
den meisten Messern fehlenden Schutzvorrichtung, auffallend
und beweisend. Ebenso wie zum Beweise ins Gewicht
fällt, daß die Zeichnerin schließlich das ganze gar
nicht für ein Messer, sondern für einen Brieföffner erklärte.
Es beweist, daß sie eben nicht das Wort Messer geraten
oder gehört, sondern daß sie wirklich einen Gesichtseindruck
gewonnen hat. Denn in der Tat hatte dieses Exemplar
eines Messers infolge seiner feststellbaren Klinge mit einem
dolchartigen Brieföffner, wie sie vielfach im Handel sind,
unleugbare Aehnlichkeit. Hätte sie aber künstlerisch vollendete
Zeichnungen geliefert, so wäre sicher auch diese
Tatsache zu meinen Ungunsten ausgelegt worden. Auffällig
war auch die genaue Wiedergabe einzelner Buchstaben auf
meiner Visitenkarte mit dem richtigen Standort der Zeichen,
ohne daß es gelungen war, auch nur ein einziges Wort im
Zusammenhange richtig zu erkennen. Es beweist dies, daß
eben nicht geraten wurde, sondern daß einzelne Buchstaben,
und zwar Anfangsbuchstaben der Worte in Sichtbarkeit
traten, gerade "wie beim undeutlichen natürlichen Sehen.
Welche unbewußten Zeichen meinerseits dabei niitgewirkt
haben könnten, möge mir ein anderer erklären. Verrat durch
Unterpersonal, der bei ähnlichen Versuchen schon vorgekommen
sein soll, kam nicht in Betracht, da Unterpersonal
nicht beteiligt war und niemand vorher die Versuchsgegenstände
kannte. Daß ein Erkennen an %spiegelnden Flächen
im Zimmer unmöglich war, davon habe ich mich ausdrücklich
überzeugt, überdies war das betreffende Fräulein so
schwachsichtig, daß sie nach dem Erwecken aus der Hypnose
, um etwas sehen zu können, stets zunächst nach ihrer
Brille verlangte.

• Ich bin mir wohl bewußt, daß, was ich an Versuchsergebnissen
beigebracht habe, kein glänzendes Material und keine
reiche Statistik ist. Ich hatte aber gerade erwartet, daß
meine Versuche durch ihre Einfachheit und die Einwandfreiheit
der Versuchsperson, die zuvor niemals derartig in
Tätigkeit getreten war, überzeugend wirken würden. Ueber-


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