Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 612
(PDF, 212 MB)
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612 Psychische Studien, XLVIH. Jahrg. 11. Heft. (November 1021.)

Eisenbahnen für gesundheitsschädlich erklärte und gegen
den bloßen Anblick Bedenken hatte. Ich erinnere an die
Londoner physikalische Gesellschaft, die den Vortrag Benjamin
Franklins über den Blitzableiter vom Protokollbuch ausschloß
, „am sich vor der Nachwelt nicht zu blamieren",
und anderes frie'hr. Ferner: „Als Stephenson vorschlug,
Lokomotiven auf der Liverpool—Manchester-Eisenbahn zu»
benützen, führten gelehrte Männer den Beweis, daß es unmöglich
sei, zwölf englische Meilen in einer Stunde zurückzulegen
..„Die französische Akademie der Wissenschaften
verspottete den großen Astronomen Arago, als er nur begehrte
, über den Gegenstand der elektrischen Telegraphie
eine Diskussion zu eröffnen. Mediziner verlachten das Stethoskop
, als es zuerst entdeckt wurde". (Schneider, Der
neuere Geisterglaube. Tatsachen, Täuschungen und Theorien
. Paderborn 1913.) Nicht zuletzt möchte ich aber noch
an jene berühmte Kommission erinnern, der die Begutachtung
des Herrn von Ostenschen Pferdes „Der kluge
Hans" oblag und der als Mitglied ebenfalls Herr Albert
Moll angehörte. Diese Kommission ist zu dem zweifellosen
Fehlspruch gekommen, der immer mehr als solcher erkannt
zu werden beginnt, daß die Leistungen des Tieres, entsprechend
wie bei der Telepathie, durch die .berühmten unbewußten
Zeichen Anwesender zu erklären seien. Herrn
Moll war es nämlich durch die Versuchsanordnung, daß
keiner der Anwesenden das zu erwartende Resultat kannte,
gelungen, das Zustandekommen positiver Ergebnisse zu verhindern
. 'Mit dem gekennzeichneten Kommissionsbeschluß
gilt nun die Angelegenheit seither weitesten Kreisen als erledigt
. Es waren eben unbewußte Zeichen, obwohl Herr
Krall in Elberfeld später mit einem blinden Pferde entsprechende
Ergebnisse erzielen konnte. Die Wahrheit ist
jedoch auch hier auf dem Marsche, und es dürfte sich über
kurz oder lang die Ansicht durchsetzen, die zuerst Böhm in
Nürnberg, später unabhängig von ihm Günther in Freiburg
(Psych. Stud. 1920, S 257 u. 456^ und auch der Schreiber
dieser Zeilen geäußert haben, daß manche Tiere ebenfalls
für gewisse telepathische Eindrücke empfänglich sind.

Um aber auch eine Erklärung dafür abzugeben, weshalb
Kommissionen, und setzten sie sich auch aus den gelehrtesten
zeitgenössischen Köpfen zusammen, zur Erledigung
wissenschaftlicher Streitfragen ungeeignet sind, dafür möchte
ich gegenüber Albert Moll — auf Albert Moll mich berufen.
Als nämlich der Hypnotismus noch nicht anerkanntes Gut
der Wissenschaft war — sie hat ihn, nebenbei bemerkt, jetzt
zwar verstanden, aber immer noch falsch —, da erfuhr auch
dieses Gebiet von sogenannten Autoritäten manche ungerechtfertigte
Zurückweisung; und gegen diese wandte sich
Albert Moll dem das Verdienst verbleibt, ein Vorkämpfer


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