Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 620
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1921/0650
620 Psychische Studien, XLVIII. Jahrg. 11. Heft. (November 1921.)

Wie schon erwähnt, erschien von den Aerzten der Umgebung
nur Bezirksarzt Dr. Heilmeier, der zwar keine Bewegungserscheinungen
wahrgenommen hat, dafür aber die
Entdeckung machte, daß das Versuchstischchen einen „Konstruktionsfehler
" — die Platte soll etwas schief sein — aufweise
, was nach seiner Ansicht für die Bewegungen (auch
ohne Berührung!) viel erkläre.

Ein Fehler der Klagepartei war es, den Zeugen Platzöder
nicht laden zu lassen, der nach dem von Dr. Sandner stenographisch
aufgenommenen Protokoll mit drei andern Zeugen
gesehen hat, wie ein Gegenstand (xApfel) sich am Tis^h erhob
und abflog. Auch der Verhandlungsleiter bedauerte dies,
da keiner von den anwesenden Zeugen gerade diesen wichtigen
Vorgang am Ausgangspunkt hatte beobachten können.

Auch ist zu bedauern, daß die zw7ei Münchner Aerzte, die
bei Beginn der Verhandlung als Zeugen für telekinetische
Erscheinungen bei Familienmitgliedern im eigenen Hause
benannt wurden, sowie eine Augenzeugin des Vorgangs in
Herbertsfelde, die sämtlich anwesend waren und
auf ihre Vernehmung werteten, nicht angehört wurden.
Sonderbai erschien es endlich, daß der gedruckte Bericht
(Sonderdruck der Psychischen Studien) über die gerichtliche
Beweisaufnahme und die Haupt Verhandlung anläßlich des
Spukes in Hopfgarten bei Weimar im Februar 1921 in
keiner Weise als Material verwertet wurde, obwohl er in
den Händen zweier ärztlicher Sachverständigen und des
Verhandlungsleiters sich befand.

Zur Abwechslung konnte es sich diesmal Dr. v. Gulat-
Wellenburg nicht versagen, in kleinlicher Weise Dr. Böhm
- als wissenschaftlichen Beobachter anzugreifen. Wenn man
Kenntnis davon hat, daß es manchen Aerzten darum zu tun
ist, Dr. Böhm unter allen Umständen als Vorsitzenden der
Nürnberger Forschungsgesellschaft zu stürzen, so versteht
man solche persönlichen Anrempelungen sehr wohl. Eine
solche Stellung, die vor allem praktische Erfahrung und
Literaturkenntnisse erfordert, „soll" eben nur ein Mediziner
einnehmen, gleichviel ob er diesen Anforderungen genügt,
Organisationstalent besitzt und auch den'Mut hat, seine Anschauungen
und Beobachtungen ohne Scheu öffentlich selbst
auf die Gefahr eines Angriffes mitzuteilen. Dr. Kolb benutzte
die Gelegenheit, auch hier öffentlich wieder, seinen
Kollegen Dr. Frhr. v. Schrenck-Notzing als das jahrlange
Opfer einer hysterischen Betrügerin (Eva C.) zu kennzeichnen.

Man hätte fast den Eindruck bekommen können, daß von
den Angeklagten schon vor dem Erscheinen der Broschüre
geheime Fäden zu einigen der erschienenen Sachverständigen
geführt haben. Jedenfalls war es interessant, auch zwischen
den bei der Verhandlung gesprochenen Worten hören bzw.
erfühlen zu können.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1921/0650