Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 630
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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630 Psychische Studien, XLVIII. Jahrg. 11. Heft. (November 1921.)

mit dröhnenden Schlägen an die Pforten des Tempels der
Wissenschaft und das Pochen wird nicht ungehört verfallen
. Die Pforten werden sich öffnen, ob die altersschwachen
Pförtner wollen oder nicht, denn es ist hoch an.
der Zeit, daß wieder neues Licht und frische Luft in die*
Hallen der Wissenschaft ströme, darinnen schon so manches
verstaubt, vermodert und dem Zusammenbruch nahe ist.

Neues Wissen wollen wir bringen, fußend auf unbestreitbaren
Beobachtungen und damit den blutleeren heutigen
wissenschaftlichen Kenntnissen vom Leben neues, warmes
Blut in die Adern strömen lassen. Noch sind die Erscheinungen
, auf die wrir uns stjitzen, dank fehlender wissenschaftlicher
Aufklärung umwittert vom Hauche des Mystizismus
und Aberglaubens, der zahlreiche unerwünschte Mitläufer
hinter unsere Fahnen lockt. Doch dies ist eine nur
zu bekannte, vorübergehende Begleiterscheinung aller revolutionären
Kämpfe, die keinen Wissenden abschrecken wird.
Und wenn dereinst die Geschichte der Parapsychologie geschrieben
werden wird, dann wird es sich klar erweisen,
daß unser Kampf nicht ein solcher für, sondern gegen
den Aberglauben gewesen ist, der sich in irgendeiner Form
in intellektualen Hirnen genau so gut einnisten kann, wie
in denen unwissender Köhlersleute.

Das geheime Buch der Weisheit.

(Ein katholisches Rosenkreuzer-Statutenbuch.)

Von Anton Mai 11 y, Wien.

Wiewohl es so ziemlich erwiesen ist, daß die Rosenkreuzerei
bereits im 14. Jahrhundert gewirkt hat, schreibt
man für gewöhnlich ihre Entstehung einem Scherze des
württembergischen gelehrten Theologen Joli. Valentin An-
^dreae (1586 bis 1654) zu. Andreae soll nämlich die drei
ersten Schriften der eigenartigen geheimwissenschaftlichen
Tendenz verfaßt haben, die zur Ausbildung und Verbreitung
dieser Bruderschaft den Impuls gegeben hätten. Mit diesen
satirisch durchdachten Schriften wollte er die alchimistisch-
theosophische Schwärmerei seines Zeitalters geißeln. Aus
diesem Scherze wurde aber Ernst. Der Orden der Rosenkreuzer
wurde organisiert und fand eine rasche Verbreitung.
Im 18. Jahrhundert war er eine der verbreitetsten Geheimgesellschaften
und führte den pompösen Namen der „Gold-
und Rosenkreuzer4\ Die Sozietät war auch bestrebt, sich
maurerische Logenbräuche anzueignen, so daß sie von der
offiziellen Maurerei verfolgt und als Winkelmaurerei verschrien
wurde, was nichts zur Sache hatte, daß trotzdem
viele Freimaurer auch Rosenkreuzerei betrieben.

In religiöser Hinsicht waren die Rosenkreuzer anfangs
rein evangelisch-christlicher Tendenz, was aus allen ihren


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