Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 640
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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640 Psychische Studien. XLVIH. Jahrg. 11. Heft. (November 1921.)

für den schon am Tage zuvor beim Mittagessen Unterschriften gesammelt
worden waren, mit dem Bemerken, daß er 'in den zu wählenden
Ausschuß eintreten würde, wenn er von einer größeren Zahl
von Kongreßbesuchern dazu aufgefordert würde, ließ sich bereden,
sich in den provisorischen Ausschuß einzugliedern, nachdem kurz /uvor
sein besiegter Gegner Richter zum ersten Ehrenmitglied des neuen
Bundes ernannt worden war. Der Ausschuß erklärte, daß er sich zunächst
nur als einen vorläufigen betrachte und auch in dem Kongreß
nur einen Vorkongreß zu erblicken bitte, dem die endgültige Bundesgründung
erst auf einem neu einzuberufenden Kongreß — etwa an
Ostern — folgen wrerde.

Die auf den letzten Abend angekündigte dritte Experimental-
sitzung unterblieb klugerweise. Zwischen Richter und Dinter erfolgte
eine Aussöhnung, und abends saßen beide friedlich beisammen am
Vorstandstisch. Statt der Experimente hielt ein Psychiater aus Cassel,
dessen Name mir nicht mehr genau in Erinnerung ist, einen Vortrag
über seine Auffassung vom Okkultismus. Er sprach sehr sympathisch,
gab die Möglichkeit der Telepathie und des Hellsehens zu, wies aber
auch auf die mannigfaltigen Fehlerquellen hin und ermahnte zur Vorsicht
in der Urteilsbildung. Vielfach berief er sich auf die Arbeiten
von Schrenck-Notzing, Driesch, Wassiliewski, Dr. Tischner, Grunewald
und die „Gesellschaft für psychische Forschung" in London und zeigte
sich als ein Arzt und Gelehrter, der über den Okkultismus durchaus,
* auf dem Laufenden ist. Fr wünschte ein friedliches Zusammenarbeiten
des wissenschaftlichen Okkultismus mit den zahlreichen dogmatischen
Richtungen, die in dem Bund vereinigt werden so'len, und betante,
daß letzten Endes doch beide aufeinander angewiesen seien.

Damit war der Kongreß zu Ende. Wenn auch die Motive seiner
Einbeiufung nicht rein sachlich gewesen sein mögen, und wenn er auch
einen Verlauf nahm, der nicht ideal oder gar vorbildlich genannt werden
kann, so hat er doch wesentlich zur Klärung der Lage beigetragen und
vielleicht einen Boden geschaffen, auf dem möglichen* eise unter andern
Voraussetzunger; weiter gearbeitet werden kann. Das freilich kann
jetzt schon gesagt werden: eine Glaubensgemeinschaft, wie sie geplant
war, wird nicht zustande kommen, und wenn sie zusammen
kommt, ward sie nicht der Bund aller Okkultisten Deutschlands sein.
Wohl aber ist eine Zentralisierung sämtlicher okkulten Logen und Verbände
in einer Geschäftsstelle denkbar, bei welcher alle Kanäle zusammenlaufen
und die als Auskunfts- und Vermittlungsstelle für aile
Okkultisten Deutschlands dienen könnte. Der Erfolg des begonnenen
Werkes wird wesentlich von dem größeren oder geringeren Maß von
Selbsterkenntnis und von der Selbstbeschränkung derer abhängig sein,
die die definitive Gründung des Bundes in die Hände genommen
haben.

Bitte.

Wir bit'en unsere Leser, unsere Absieht, über den Stand der Bewegung
fortlaufend zu unterrichten, dadurch zu unterstützen, daß sie uns
Nachrichten über alles Einschlägige aus Zeitungen und Zeitschriften, abgesehen
von den Faehblättern, ausschnittweize zugehen lassen oder unter
genauer Angabe von Verfasser, Titel, Name und Erseheinungsdatum des
Blattes namhaft machen. Auch gegnerische Artikel sind für uns wichtig.
— Die Sendungen sind an die Schiiftleitung zu richten. — Allen freundlichen
Helfern danken wir im voraus. Die Schriftleitung. -

Die heutige Nr. enthält einen Prospekt des Volksschriftenverlages
Calw in Calw über 3 neue Werke.


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