Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 641
(PDF, 212 MB)
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Psychische Studien.

Monatliche Zeitschrift,

vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des

Seelenlebens gewidmet.

48. Jahrg. Dezember 1921.

I. Abteilung

Historisches und Experimentelles.

Zur Charakteristik des lekanomantischen Schauens.

Von Herbert Silberer, Wien.

Im 2. Jahrgang des „Zentralblattes für Psychoanalyse" *)
habe ich eine Darstellung einer Reihe von lekanomantischen
Versuchen geliefert. Die Lekanomantie (aus Xhxdvt\y Becken,
und ßavTila, Weissagung) war einst jene Kunst der Weissagung
, bei der man die schauende Person in ein von Lichtern
umgebenes, mit Wasser gefülltes Becken sehen ließ.
Ich stellte lekanomantische Versuche zu psychanalytischen
Studien an, indem ich von der Voraussetzung ausging, daß
die schauende Person in den sich ihr darbietenden Visionen
dasjenige erblicken werde, was die Tiefen ihrer Seele beschäftigt
; während also die Alten in der Lekanomantie ein
Mittel zur Vorhersagung der Zukunft erblickten, sah ich
darin vor allem einen interessanten Ausgangspunkt für
psychanalytische Untersuchungen.

Meine Vermutungen trafen zu. Die Gesichte meiner Versuchsperson
Lea wiesen mit steigender Deutlichkeit die erwartete
Komplexkonstellation auf; den Augen der Schauenden
bot sich so wie's ja auch in den Träumen zugeht
- in symbolischer Einkleidung das, was im Grund ihrer
eigenen Seele ruht.

Auch war zu bemerken, daß die Versuche eine eigentümliche
stufenweise Entwicklung zeigten; leider sind sie aber
gerade dann abgebrochen worden, als sie anfingen, ergiebig
zu werden und immer lehrreichere Aufschlüsse zu
versprechen. Wir sind nur bis auf zehn Experimente gekommen
. Das ist wenig. Ich hätte lebhaft gewünscht, die
Reihe fortzusetzen, allein die Versuchsperson weilt seit Herbst
1911, wo ich die Experimente wieder aufzunehmen gedachte,
im Ausland, und so ist aus meinem Plane leider nichts geworden
. Um nun nicht auf Ungewisses zu warten, muß ich
trotz der mir wohl bewußten Mangelhaftigkeit des ver-

*) Heft 7—10, Wiesbaden 1912.

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