Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 647
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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Silberer: Zur Charakteristik des lekanomantischen Schauens. - 647

um einwandfreier Seite eine Clairvoyance des Schauenden
im Sinn von Telepathie nachgewiesen würde; es ergäbe
>ich hier jene Frage, die für den Traum (also einen dem
mantischen Schauen verwandten Gemütszustand) Dr. Wilhelm
St ekel im XLVI. Kapitel seines Werkes „Die
Sprache des Traumes" behandelt. Herr Dr. B., eine jener
Personen, welchen ich die Mitteilungen über Erfahrungen
hei der Kristahomantie danke, erzählte, er habe ein solches
Experiment mit einem kleinen Knaben (der alten Anleitung
nach, wie ich in „Manük und Psychanalyse", Zentralblatt
ü. 2. ausführte) unternommen. Der Knabe sei plötzlich unruhig
gewurden und habe unter Tränen eine traurige Szene
geschildert: wie ein bestimmter Verwandter im Kreiseseiner
Familie gerade im Sterben läge. Ein zwei Tage darauf eingetroffener
Brief habe die Richtigkeit des Geschauten bestätigt
. Der Todesfall sei nicht zu erwarten, der Verwandte
de im K n aben nicht sonderlich nahestehend gewesen, so daß
man etwa hätte annehmen müssen, der Knabe habe bloß ge-
s< haut, was sein Gemüt ohnehin beschäftigte.

Da wir gerade bei der Mantik sind, will ich auch einer
Merkwürdigkeit gedenken, die sich bei meinen Versuchen
mit Lea ereignete. iVngeregt durch die Experimente und die
Behauptungen verschiedener Forscher, namentlich des Astronomen
Camille Flammarion. wrollte ich es gelegentlich
der lekanoskopischen Versuche nicht verabsäumen, eine
mentale Suggestion (Suggestion mentale, Gedankenübertragung
« zu probieren. Man wird sich erinnern, daß die
wichtigste Figur der Visionen diejenige eines alten Juden
mit weißem Bart war, der vom ersten Versuche an auf
trat unel das Zentrum eines großen Bedeutungskreises wurde.
Es liegt nun ein immerhin bemerkenswertes Zusammentreffen
darin, daß ich Lea beim ersten lekanomantischen
Versuch das Bild eines alten Herrn, eines Juden mit weißlichem
Bart, mental zu suggerieren trachtete. Während
des zweiten Versuchs stellte ich mir, so wie beim ersten
den alten Juden, mehrere Minuten lang so lebhaft wie
möglich einen Kamelreiter in einer Wüstenlandschaft vor.
Da Lea mir nach dem Versuch kein entsprechendes Bild
berichtete, machte ich sie darauf aufmerksam. Jetzt fiel ihr
nachträglich ein, sie habe während des Versuchs auch eine
Landschaft mit Palmen gesehen. Ich habe dieses Bildes in
den Berichten über die Versuche nicht erwähnt, weil die
Annahme zu erwägen ist, ob nicht Lea. durch meine nachträgliche
Frage beeinflußt, die Erinnerung an eine Palmenlandschaft
sich bloß einredete. Lassen diese ersten zwei
Versuche der mentalen Suggestion die Auslegung zu, daß
sie gelungen seien, so ist bei einem dritten Experiment, das
ich beim sechsten lekanomantischen Versuch machte, diese
Interpretation nahezu ausgeschlossen. Ich wollte L ea nam-


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