Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 666
(PDF, 212 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1921/0704
im Psychische Stildien. XLVIII. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1921.)

same, nicht aber auf seinen Inhalt gerichtet war; d. hu,
Lea erwartete wohl irgendwelche bedeutsame Einfälle, richtete
aber ihre Aufmerksamkeit nicht auf bestimmte Gebiete.
Die Einstellung bewirkte somit eine Ausschaltung der äußerlichen
Verknüpfungen, eine Hingabe an das Spiel der Korn-
plexe; sie bestimmte sozusagen die Form , nicht aber den
Inhalt der Einfälle.

Hätte die Erinnerung an die Visionen die Assoziationen
dem Inhalt nach bestimmt, so müßte sich das darin kundgeben
, daß die Assoziationen eben Reminiszenzen an die
Gesichte brächten. Das ist jedoch nicht der Fall. Die oben
gegebenen Hinweise auf die Visionen beruhen nicht auf
Reminiszenzen Leas, sondern wurden von mir auf Grund
von Analogien vermerkt. Das, worin Visionen und Assoziationen
zusammentreffen, sind vielmehr die gemeinsam
hinter beiden liegenden Komplexe. Also: die Assoziationen
fußen nicht auf den Visionen, sie sind ihnen nicht subordi-
niert, sondern sie fußen ebenso auf den Komplexen wie die
Visionen und sind diesen koordiniert. Visionen und Assoziationen
bekräftigen ihre Deutungen wechselweise, indem sie
beide konzentrisch auf die gleichen Komplexgruppen hinweisen
.

Weiter erhebt sich die Frage, ob die Entwicklung der Gestalten
oder Figuren, welche uns an den lekanomantischen
Visionen auffiel, nicht auf einer Täuschung beruht, in dem
Sinn, wie man gleich sehen wird. Wie schon anfangs
hervorgehoben wurde, zeigten einzelne bei den Visionen
mehrmals und mit einer gewissen Regelmäßigkeit auftauchende
Figuren (z. B. der „alte Jude", das „schwarze
Huhn4*, die „schwarze Katze") eine fortschreitende Entwicklung
von Fall zu Fall, so daß ihre Bedeutung sich teils verschob
oder erweiterte, teils vertiefte. Es fragt sich nun, ob
diese Erscheinung dem lekanomantischen Schauen als solchem
als Charakteristikum zukomme oder ob nicht eine (oder
beide) der zwei folgenden Möglichkeiten zutreffe:

1. Die Entwicklung der Bedeutung der Figur liegt nicht
in der Vision selbst, sondern ist in dem zunehmenden Deutungsverständnis
(durch das Fortschreiten der psychischen
Analyse) begründet.

2. Die Entwicklung der Bedeutung liegt zwar in der Figur
< Vision) selbst, wurde aber in diese durch den Einfluß der
Deutungen (der jeweiligen vorherigen Versuche) auf die
Versuchsperson hineingebracht.

Ad 1 ist zu bemerken: Zweifellos gelangt die Analyse mit
fortschreitender Zahl der Versuche zu immer tieferem Verständnis
"der anfangs weniger verstandenen Figuren. Bei
der Interpretation meines lekanomantischen Materials hat
man sich dies auch vor Augen zu halten. Es wäre jedoch
verfehlt, deshalb den Figuren selbst ihre innere Entwicklung


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