Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 668
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1921/0706
(168 Psychische Studien. XLVHI. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1921.)

Sich-Zurückziehen-Wollen von aller Aktivität; die Selbstkritik
(kritische Instanz, Traumzensur u. dgl.); und ähnliche
umfassende seelische Potenzen.

Es ist wohl klar, daß das symbolische Spiel der Figuren,
je mehr sich diese Figuren (Symbole) in ihrer Bedeutung
und in ihrem innersten Wesen den soeben besprochenen seelischen
„Potenzen" nähern, — daß ihr Spiel, sage ich, dann
immer mehr das Spiel der Seelenkräfte selbst abbilden, also
immer mehr in die Symbolik der funktionalen Kategorie
hineinwachsen wird.

Das soeben über die Symbolik funktionaler Kategorie Gesagte
gilt auch dann, falls den oben erwähnten zwei Möglichkeiten
eine größere Rolle bei der Entwicklung der Gesichte
zukommt, als ich ihnen zuschreiben zu müssen glaubte.

Der Entwicklung waren so ziemlich alle in den Visionen
Leas vorkommenden Figuren unterworfen. Eines der deut
lichsten Beispiele ist natürlich die dominierende Gestalt des
alten Juden. Der Werdegang dieser Figur und ihres Gehaltes
ist ungefähr folgender. Beim I. Versuch nahm sich
die Vision so aus : „Ein alter Mann, Jude, mit einem Vollbart
, angetan mit Kaftan und Thalles, wie redend" Er
machte einen ehrwürdigen Eindruck, schien gute Lehren
vorzutragen, ohne von seinen Zuhörern (die vielleicht eigent-
lieh den Visionen eines späteren Versuches angehören) recht
verstanden zu werden. Wir haben somit das Bild eines ehrwürdigen
Alten mit dem Motiv des Lehrens oder Belehren-
wollens und des NichtverStehens. Letzteres führt zum Hauskomplex
; der Thalles stellt eine Verknüpfung mit dem religiösen
Ideenkreis her. Der Todesgedanke kommt (nicht
deutlich ausgesprochen* zweimal im I. Versuch vor, aber
außerhalb der Figur des alten Juden. Im IL Versuch kommt
der alte Jude in mehreren Auftritten vor. Zuerst so wie im
I. Versuch; dann so, daß von rückwärts eine Hand erscheint,
die ihn mit einem Schwert fällen will; dann als Kriegsheld;
dann in Meditation. Er ist also mit Kampf und Tod in Zusammenhang
gebracht. Zum *Auftauchen der Hand mit dem
Schwert lautet ein Einfall aus späterer Zeit: Die Hand wolle
nicht den Juden, sondern etwas in ihm fällen. Bemerkenswert
ist, daß gegen Ende des IL Versuchs, nach dem Erscheinen
des Juden, das Bild eines offenen Grabes, mit einem
Kreuz daneben, auftaucht. Es scheint also schon jetzt die
undeutliche Erkenntnis vorzuliegen, daß etwas mit dem
„alten Juden" Zusammenhängendes getötet und erlöst oder
bekehrt (Kreuz) werden soll. Nur ist nicht klar ausgesprochen
, was und in welcher Richtung. Im III. Versuch kommt
ein junger Rabbi vor, der vor einem Altar predigt; ihm erscheint
der alte Jude, der einen noch längeren weißen Bart
hat, als neulich, in einem wallenden Gewand. Der junge
Rabbi wehrt ihn ab. Der alte Jude wird also älter und ist


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