Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 681
(PDF, 212 MB)
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Weigel: Okkultismus. *#U

lieh will mich hier für die Realität der Schrenckschen Materialisationen
nicht festlegen und gebe zu, daß einiges
höchst sonderbar erscheint. Ich muß es Schrenck über
lassen, selbst für seine Ueberzeugung einzutreten und seine
Auffassung zu verteidigen. Alles in allem aber habe ich
den Eindruck, daß es sich zum mindesten in einer Anzahl
der beobachteten Fälle um wirkliche sog. „teieplastische"
Produkte des Mediums handeln kann, und daß Kolbs Ausführungen
über diese Dinge ebenso, wie über den Okkultis
mus überhaupt, einen ganz einseitigen Standpunkt vertreten,
der in keiner Weise geeignet ist, in das dunkle Gebiet dieser
Erscheinungen Licht zu bringen, sondern sie vielmehr so
gut wie alle richtiger wohl alle - als Schwindel, be3
wußten oder unbewußten Betrug, Selbsttäuschung oder
Aeußerungen eines krankhaften Gemütslebens auffaßt.

Wenn Oesterreich, der offenbar einen sehr starken Ein^
druck bekommen hat von dem von Schrenck und Geley
beigebrachten Tatsachenmaterial, in diesem sog. Materiah-
sationsprozeß „einen schwachen Abglanz der göttlichen
Schöpfungskraft" erblickt, so ist es m. E. nicht nötig, das
als eine solche Blasphemie hinzustellen, als welche sie K,
den gläubigen Gemütern unter seinen Lesern auftischt, so
bald man sich nur die Mühe nimmt, ins Auge zu fassen^
was Oesterreich damit sagen will. Wie oben schon ange
deutet, sind Schrenck und Geley der Ansicht, daß es sich
bei diesen Materialisationen, mögen sie an sich sein, wie
sie wollen, künstlerisch bedeutungslos oder schlecht (was
sie aber nicht alle sind!) oder meinetwegen auch ekelhaft;
oder unappetitlich, woran manche Kollegen besonderen Axij
stoß nehmen (NB. für Mediziner etwas merkwürdig!), edei;
sonst von hgendeiner Qualität, wie sie ihnen die Kritik bei
legen mag, vorausgesetzt, daß sie echt und kein Schwindel
(des Mediums) sind, um nicht mehr oder weniger als das
unmittelbare In-die-Erscheinung-Treten von Gedanken, Vor?
Stellungen, Willensakten handelt und damit um Vorgänge
von ganz ungeheurer Tragweite in jeder Hinsicht, die
einen Menschen, der von ihrer Echtheit überzeugt ist und
ihre Tragweite voll erkennt, wie es bei Oesterreich offenbar
der Fall ist, schon zu einer derartigen Bemerkung ver
anlassen kann.

Was nun schließlich die Kolbschen Ausführungen über
die Eignung Dr. Böhms zum Sachverständigen auf dem
Gebiet des Okkultismus betrifft, so unterliegt es keinem
Zweifel, daß es nicht genügt, Arzt oder Psychologe oder
Psychiater zu sein, um auf diesem Gebiet als Sachverständiger
zu gelten, daß dazu vielmehr in erster Linie eine
möglichst eingehende Kenntnis der einschlägigen Tatsachen
gehört, möglichst auf Grund eigener Erfahrung, dann abe^
natürlich auch durch das Studium der vorhandenen Lit<?,


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