Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 683
(PDF, 212 MB)
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Weigel: Okkultismus. 683

heitert des Vereins einzumischen. Es wäre zu ermüdend,
alle Einzelheiten dieser Angelegenheit anzuführen; ich begnüge
mich daher mit dieser Andeutung und kann nur bedauern
, daß die Diskussion über eine die Allgemeinheit
immerhin nicht wenig interessierende Frage, wie sie das
Thema des Okkultismus darstellt, eine so unangenehme persönliche
Färbung bekommen hat.

Wenn Herr Kolb sich zu der Behauptung versteigt, daß
unsere Gesellschaft durch die Wiederwahl Dr. Böhms „sich
auf den Boden des Okkultismus gestellt habe und ihren
Namen dazu hergebe, daß die Oeffentlichkeit unter der
falschen Flagge der Wissenschaft irregeführt und der Boden
bereitet werde für geistige Erkrankungen und Epidemien",
so muß darauf gesagt werden, daß durch die Wiederwahl
Böhms in erster Linie von den Mitgliedern der Gesellschaft
in einmütiger Weise protestiert wurde gegen die oben bereits
erwähnte unerhörte Einmischung Kolbs in die inneren
Angelegenheiten des Vereins, dem er seinen Willen aufzuzwingen
versuchte; daß der Verein aber gleichzeitig dadurch
der Ueberzeugung Ausdruck gab, daß durch diese Wiederwahl
in höherem Maß Gewähr gegeben sei für positive
Arbeit auf dem fraglichen Gebiet, als durch den Ersatz
Böhms durch einen wissenschaftlichen Skeptiker von der
Art Kolbs, der seine Aufgabe vor allem darin erblickt, alle
sog. okkulten Vorgänge womöglich als Schwindel und Betrug
oder bestenfalls als Selbsttäuschung zu erklären. Uebri-
gens hat es die Gesellschaft durchaus nicht nötig, für alle
Veröffentlichungen ihres Vorsitzenden — ausgenommen die
jenigen, die direkt mit ihrem Namen gezeichnet sind --
die Verantwortung zu übernehmen, indem sie der Ansicht
ist, daß ihren Mitgliedern in weitestem Maß die Freiheit
und das Recht der persönlichen Meinung zustehe. Daß
durch die Veröffentlichungen des Dr. Böhm der Boden für
geistige Erkrankungen und Epidemien bereitet werde, ist
eine durchaus ungerechtfertigte Behauptung, da Böhm stets
mit anerkennenswerter Energie sowohl in seinen Vorträgen
und Veröffentlichungen, als auch persönlich bei Behörden
jeder Art gegen den Unfug der öffentlichen Schaustellungen
und Vorführungen von Seiten jener zahlreichen Personen
eintrat, die durch Experimente mit Hypnotismus und Suggestion
weniger auf Aufklärung des Publikums, als auf die
Füllung ihres Geldbeutels bedacht waren, wodurch er sich
gerade die tödliche Feindschaft jener Herren zuzog. Des
weiteren wandte sich Böhm auch stets entschieden gegen
die für die seelische Gesundheit des Volkes sicher gefährliche
Art und Weise, wie vielfach in spiritistischen Zirkeln
lediglich dem Sensationsbedürfnis gefrönt oder auch versucht
wird, durch vermeintliche Mitteilungen von Geistern
Weisungen für das praktische Handeln im Leben zu er-


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