Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
48. Jahrgang.1921
Seite: 697
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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Anrieh: Ist ein Verfahren denkbar usw. 69T

die sämtlichen Teilnehmer (Experimentatoren und Medien
) nach Anzahl und Namen kennt bzw. von deren Teilnahme
an den Sitzungen Kenntnis hat. Auch muß das
Arrangement derart getroffen sein, daß nicht etwa das eine
oder das andere Medium, sozusagen geistig sich von Person
zu Person durchtastend, schließlich solche Kenntnis erhalten
kann.

Im ersten Moment scheint es unmöglich zu sein, Derartiges
zu organisieren. Mit Rücksicht auf den in den
„Psych. Studien" zur Verfügung stehenden Raum kann ich
mich auf die Details leider nicht einlassen, kann aber versichern
, daß ich nach reiflicher Ueberdenkung der Sache,
zu der festen Ueberzeugung gelangte, daß ein Arrangement,
entsprechend den gegebenen Bedingungen, sehr wohl möglich
ist.

Durch ein eiprobtes hellseherisches Subjekt wäre eine
Prüfung sowohl des Mediums, das die chiffrierte Mitteilung,
als auch desjenigen, das die Entzifferung usw. erhielt, duren
Lesen in den Tiefen des unterbewußten Gedächtnisses dieser,
Medien vorzunehmen; auch hier kann auf die Einzelheiten
nicht eingegangen werden.

Bezüglich des Einwands, daß sogen. Trug- oder Lügen -
geister („Dämonentheorie") oder unsichtbare Intelligenzen
ähnlicher Art die Agenten der Mitteilungen seien, so
glaube ich, daß man mit etwas gesunder Logik solche Entgegnungen
parieren kann. Die Existenz derartiger oder
ähnlicher Wesen vorausgesetzt, die es sich zur Aufgabe
gemacht zu haben scheinen, die Menschen zu täuschen und
irre zu führen, und die sich an der späteren Enttäuschung
ihrer Opfer weiden, so ist es doch ausgeschlossen, daß
diese Wesen so ungeschickt wären, die Täuschung so weit
zu treiben, daß der angestrebte Effekt — die Enttäuschung —
ausbleiben muß. Dies wäre z. B. der Fall, wenn Truggeister;
auf ein Verfahren, wie vorstehend geschildert, eingehend
dasselbe bis zu Ende mit durchführen, und so zu einem
Beweis verhelfen würden, wie man ihn besser nicht wohl
hätte wünschen können. Den Fehler, den diese „Geister"
in unserem Falle gemacht hätten, könnten sie nicht mehr
reparieren. Es dürfte also vom Standpunkt der Logik aus
klar sein, daß, falls unser Beweis verfahren ein günstiges
Ergebnis zeitigt, dieser Erfolg nicht Lügen- usw. „Geistern"
zu verdanken sein wird.

Ein Beweisverfahren, das mit mathematischer Sicherheit
arbeitet, wird kein vernünftig denkender Mensch erwarten;
immerhin bin ich der Ansicht, daß das hier nur in groben
Umrissen skizzierte Verfahren allen Anforderungen, die man
billigerweise stellen kann, gerecht werden dürfte, so daß
ich die ursprüngliche Frage oljne Bedenken mit „Ja" beantworten
möchte.


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