Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 16
(PDF, 191 MB)
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16 Psychische Studien. XLIX. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1922.)

Teile des Eies eigen ist. Und morphologische Systeme,
die in allen Teilen die gleiche Potentialität besitzen, nennt
Driesch: harmonisch-äquipotentielle Systeme. Mit der
Erklärung und Anführung derartiger Systeme im Reiche
des Organischen gibt Driesch seine fundamentalen Beweise
für die Autonomie der Lebenserscheinungen. Diese
von Driesch neuentdeckten Tatsachen sind typische, vitale
Erscheinungen, denn eine Maschine bleibt vor allem
nicht unverändert, wenn man einzelne ihrer Bestandteile
entfernt oder verlegt. Auch die Erscheinungen der Regeneration
bieten viele Belege dafür, daß die Basis des Lebens
nich.: ausschließlich in den Organen beruht sondern in
einer besondeien Lebensfähigkeit. Man kann einzelne Zellen
der Infusorien und auch ganze Organismen (Strudelwürmer,
Amphibien) an verschiedenen Stellen verletzen, und immer
wieder wird das Fehlende ersetzt und regeneriert. Weitere
.ÜLrkla rungen einer besonderen Lebenskraft gibt D r i e s c h
in seiner Lehre von der Entelechie und dynamischen Teleo-
logie.

Jeder üiganismus zeigt außer einer statistischen Teleo-
logie (Zweckmäßigkeit im Bau und Bewegungen) auch eine
dynamische Teleologie. Eine W irkung, bedingt durch natürliche
Ursachen, hat keinen direkten Einfluß auf den
Organismus sondern wird so lange mit anderen Vorgängen
in Wechselwirkung gebracht, bis die nutzbringende Zv\eck-
mäßigkeir gesichert ist: die physikalisch-chemischen Kräfte
wirken im Organismus zweckmäßig, denn die Teleologie des
Organismus läßt keine andere Wirkung zu. Wenn d:e Lebensbedingungen
des Organismus sich ändern, so ist das
Individuum fähig, sich den neuen Bedingungen ^emäß zu
verändern und auch die Funktionen der Organe ihnen anzupassen
(Regulationen). Die Physiologie und Biochemie
bringt zahllose Beweise dafür, daß neben der Kompliziertheit
des Chemismus, das eigentliche biologische Problem in der
Zubereitung, der Ordnung, der Voraussicht und den Quantitäten
der Reagenzien besteht. Der Umfang dieser Arbeit
gestattet mir nicht, auf die einzelnen Prozesse näher einzugehen
, und ich erwähne an dieser Stelle* nur einige Beispiele
: so die Gerinnung des Blutes, den Verdauungsprozeß,
die Vorgänge der Diffusion und Osmose, die Bildung der
Antigene und Anrikörper, die Funktionen der inneren Sekrete
(Hormone; usw.

Niedere Organismen sind, wie bereits erwähnt, imstande,
aus ihnen operativ entfernte Körperteile wieder zu ergänzen.
Die Keimzellen, die doch nur die kleinsten Elemente des*
Organismus darstellen, sind imstande, durch Teilung einen
neuen vollkommenen Organismus hervorzubringen. Da eine


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