Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 17
(PDF, 191 MB)
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Mikuska: Das Problem des Lebens.

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Maschine nicht denkbar ist, die selbsttätig ihre Bestandteile
ergänzt, oder durch Teilung eine der ursprünglichen Ma-
sehine gleich schaffen könnte, müssen die Lebensvorgänge
aL autonom angesehen werden. Den wesentlichen, von den
pin sikalisch-chemischen Energien verschiedenen Lebensfaktor
, die grundlegende Konstante der morphologischen
Analyse bezeichnet Driesch als Enteiechie zur Ehre Ari- «
Stotel es, des Begründeis der vitalistischen Philosophie.
Diese Enteiechie wird in Drieschs Philosophie des Organisehen
" dargelegt als der Plan, die führende
Idee, die den Aufbau des Organismus leitet,
die da^> Neue schafft, das Ueberflüssigc eliminiert
. Das eigentliche Vitale, die Foimarbeit der Zellen,
ist in diese^ Fassung nicht von räumlichen, vorstellbaren,
teilbaren physiologi^rhen Größen, sondern von einer rein
organischen Konstante abhängig. Die Klüftungs- und Forschungsarbeit
der Zellen verläuft so, als ob ihnen der Plan,
die Idee des Ganzen von vornherein bekannt wäre. Die
Enteiechie schließt sich dem physikalisch-chemischen Geschehen
an, leitet und organisiert dieses. Die Enteiechie
schließt nicht die materielle Kausalität aus, sie steigert nur
dieselbe, indem sie diese zweckmäßig gestaltet. Die räumliche
Mannigfaltigkeit entsteht durch Wirkung der Enteiechie
dort, wo ursprünglich keine Mannigfaltigkeit bestand
. Der räumliche Bau des Körpers stellt die Vergangenheit
der Wirkung der Enteiechie dar. Die Enteiechie kontrolliert
die chemischen Prozesse, Atmung, Assimilation,
Dissimilation, die x\ktivierung von Fermenten usw., ohne
welche Kontrolle es weder zu einer Organisation noch Funktion
käme und die physiologischen Prozesse in ein Chaos
ausliefen. Der Stoffwechsel ist nach Driesch nicht die
Grundlage des Lebens, sondern seine Wirkung. Die Enteiechie
wirkt nicht im Räume, sondern in den Raum hinein
, sit* kann darum nur begriffen werden, während wahrgenommen
werden nur die Resultate ihrer Wirkung. Nachdem
Enteiechie nicht räumlicher Natur ist, hat sie auch
keinen bestimmten räumlichen Sitz. Während z. B. Dos-
cartes den Sitz der Seele im Hirn, in der Zirbeldrüse annahm
, kann demgegenüber die Enteiechie nur als auf bestimmte
Orte des Organismus wirkend gedacht werden.

Wim Standpunkte okkulter, biologischer Forschung ist
au( h die Tatsache interessant, wann nämlich Enteiechie
mögliches Geschehen suspendiert. ,,Es gibt hier -agt
Driesch -- in der iat eine Ueberwindung der cinorga-
nibchen Natur durch das Organische, eine lÜberwindung,
die natürlich nicht seltsamer ist, als z. B. die Tatsache,
daß die Gravitation duich Elektrizität überwunden wird, wenn


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