Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 35
(PDF, 191 MB)
Bibliographische Information
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v. Schrenck-Notzing: Monismus und Okkultismus.

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Gegenstück besitzen, was nicht der Fall ist. Wohl aber erkennt
der Autor die Wechselwirkungstheorie des Physischen
auf das Psychische und umgekehrt in einem gewissen Umfange
an. - Wie Oliver Lodge mit Recht betont hat,
schließt das Gesetz von der Erhaltung der Energie nicht
die Möglichkeit aus, daß eine Lenkung oder Beeinflussung
derselben durch psychische oder andere Prozesse ausgeschlossen
sei.

Die verschiedenen Beweisführungen des Autors zeigen
alle das Ungenügende des Monismus und die Notwendigkeit,
die Selbständigkeit des Psychischen anzuerkennen.

Auf dieser Grundlage geht "nun Tischner über zu dem
Kapitel: „Die Theorie der Telepathie und des
Hellsehens und das überindividuelle See-
Ii sehe", um vom Standpunkt der idealistischen Philosophie
einigen okkulten Phänomenen Verständnis abzugewinnen
und sie als Bestätigung des idealistischen Standpunktes
zu benützen.

Die Erklärung von Telepathie und Hellsehen auf monistischer
, physischer Grundlage ist prinzipiell ausgeschlosben.
Vielmehr scheint hier die alte philosophische Ansicht ihre
Bestätigung zu finden, daß ein seelischer Bereich über
den Einzelseelen liegt und unter Umständen eine Verbindung
zwischen den Einzelseelen ermöglicht.*} Gegen die
physikalische Auffassung des Hellsehens sprechen das
räumliche Fernsehen über "Hunderte von Kilometern, die
Tatsache der Sinnesverlegung, die Prophetie und auch der
Charakter der telepathischen Phänomene selbst. Das überindividuelle
Seelische steht in Verbindung mit den tiefsten
Schichten des Unterbewußtseins. Die übernormalen Nachrichten
steigen durch dasselbe auf und geben dem Bewußtsein
in irgendeiner Form durch automatisches Schreiben,
Sprechen usw. mit Umgehung der Sinnesorgane Nachricht.
Die Existenz eines solchen überindividuellen Faktors bei
Pflanzenzellen hat Becher nachgewiesen in seinem Buch:
„Die fremddienliche Zweckmäßigkeit der Pflanzenzellen
und die Hypothese eines überindividuellen Seelischen" (Leip-
zig 1917). Auch Driesch nimmt ein „überindividuelles
Seelisches41 an, dem man Wissen und Willen zuschreiben
kann.

Das letzte Kapitel des Buches „Philosophie und
Okkultismus" weist darauf hin, daß der Okkultismus
in der grundlegenden Frage, ob es nur eine Erfahrung"
durch unsere Sinne gibt, ein entscheidendes Wort mitzusprechen
hat.

-T--

*) UeberindividueHe Kollektivste? Der Ref.

3*


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