Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 42
(PDF, 191 MB)
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Psychische Studien. XLIX. Jahrg. LHefi (Januar 1922.)

Hierhin registriert die Psychopathologie auch Wahrträume
, prophetische Träume.

7. Sensationen, z. B. das Gefühl von Auf geteiltsein, Ent-
führtsein, wenn auftretend im Muskelsinn, dann als Fliegen
empfunden, oder als Organsensation: der Kopf ist liesengroß
, junge Mädchen sind gravid usw.

Im Laufe der Forschung hat man in der Psychopathologie
finden müssen, daß die Trugwahrnehmungcn aus den verschiedensten
Elementen bestehen und oft ganz verschieden
zu deuten sind.

Ich möchte auf die Analyse der Trugwanrnehmung eingehen
, in dieser Abhandlung zunächst an Hand der Gesichtstäuschungen
.

Man hat frühei zu den Gesichtstäuschungen eire ganze
Menge Dinge gerechnet, die scharf voneinander unterschieden
weiden müssen. Seit E s qu l r o 1 hat man die Illusionen
\on den Halluzinationen abgetrennt. Illusionen nennt man
alle aus äußeren Wahrnehmungen durch Umbildung entstandenen
Wahrnehmungen (z. B. Gestaltensehen in Teppichmustern
, Bäumen, in den Wolken). Sie entstehen durch
Unaufmerksamkeit oder durch Affekt oder durch unvollkommene
Sinneseindrücke.

Von den Halluzinationen sind ferner alle jene Gesichts-
wahrnebmungen abzutrennen, die durch ein kiankes Auge
entstehen, z. B.:

.a; Wolken- und Fleckensehen, die mit dem Auge sich
bewege i; die^ tritt auf bei Trübungen der Hornhaut oder
der Linse;

b» Sehen von Punkten, Mücken (mouches volantes) oder
Fäden, die kleine Bew egungen machen (Glaskörpertrübung j;

c» ferner Sehen von Funken, Feuer, Sternen bei nervöser
Ueberreizung, beginnender Migräne (Flimmer-Skotom;.

Das Sehen von Perlschleiern, mosaikartigen Gebilden
«projizierte Bilder der Aderhaut oder Netzhaut).

Das, was nun noch übrigbleibt an Gesichtstäuschungen,
hat man lange Zeit hindurch als echte Halluzination zusammengehalten
, wenngleich dabei noch allerlei Verschiedenartiges
vereinigt war. Die analytisch vorgehende Psychopathologie
hat im Laufe der Zeit die Forderungen für
die echte Halluzination genau fixiert und dadurch noch ein
anderes Gebiet, nämlich die Pseudohalluzination, abtrennen
können. Die e< hten Halluzinationen sind leibhaftige Trugwahrnehmungen
, die neben und gleichzeitig mit realen Wahrnehmungen
auftreten. Es sind keine Vorstellungen, sondern
sie tragen wie die .normalen Wahrnehmungen Objektivitätscharakter
. Jaspers unterscheidet folgendermaßen
zwischen Vorstellung und Wahrnehmung (S. 36).


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