Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 44
(PDF, 191 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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44 Psychische Studien. XLIX. Jahrg. I.Heft. (Januar 1922.)

Die Erforschung der Sinnestäuschung erfuhr dann linde
des 19. Jahrhunderts einen bedeutenden Fortschritt; da
wurde die- schon genannte Pseudohalluzination abgetrennt
. Das Veidienst, diesen neuen Begriff klargestellt
zu haben, steht besonders Kandinski zu. Er war Arzt
und Psychiater und hatte selbst Halluzinationen gehabt.
Er schrieb im Jahre 1885 seine für die nachfolgende Zeit
denkwürdige Abhandlung: „Kritische und klinische Betrachtungen
im Gebiet der Sinnestäuschungen" (Berlin 188&).
Damals spielte sich ein Umschwung in der Psychiatrie ab,
der bis auf unsere Zeit von großer Tragweite war, wenn
auch Kandinski in manchen Punkten nicht mehr maligebend
ist. Schluß mit dem Literaturnachweis folgt.

Meinungsaustausch.

Prophezeiungen.

Eine Erwiderung von Postrat C. Loog.

Zu allen Zeiten — nicht erst in der Gegenwart — hat
ein Teil der Menschheit die Ansicht vertreten, daß ein
Wissen um die Zukunft möglich sei, und hat der andere
Teil diese Ansicht abgelehnt oder bekämpft. Zu allen Zeiten
hat sich an jede mystische Bewegung, zumal wenn ihre Welle
im Aufsteigen begriffen war, ein Schwärm Geschäftemacher
gehängt, die in plumper oder verfeinerter Form die Leicht-
* gläubigkeit ihrer Zeitgenossen ausbeuteten. Da dieses üble
Anhängsel die wenigen wirklichen Wahrheitssucher in den
Hintergrund drängt, wird die gesamte Bewegung von den
sog. Freidenkern mit einem Schein des Rechts als Betrug
auf der einen Seite und Narretei auf der anderen bekämpft.

Wer es trotzdem unternimmt, vorurteilsfrei an einzelne
mystische Erscheinungen heranzutreten und dabei zu dem
Ergebnis kommt, daß ein gewisser Kern vorhanden sei, an
dessen Existenz nicht gezweifelt werden könne, wenn et
auch vorläufig unerklärbar sei, der läuft dabei Gefahr,
als töricht und sich selbst betrügend oder auch als ,,Deuto-
bold Mystifizinsky Ailcgoriowitsch" verschrien zu werden.

So hat auch mein Büchlein „Die Weissagungen des
Noslradamus" (Joh. Baum, Verlag in Pfullingen) — abgesehen
von einer Reihe wohlwollender Besprechungen -
auch solche gezeitigt, in denen für seine Abfassung die
merkwürdigsten Beweggründe vermutet oder unterstellt wurden
. Der törichtste ist noch der der Gewinnsucht. Bedarf
es bei den heutigen Zeitläufen wirklich noch des Hinweises,
daß selbsi einige tausend Mark nur noch die Kaufkraft
von ebensoviel früheren Pfennigen haben? Spaßhaft i>t


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