Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 55
(PDF, 191 MB)
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Ludwig: Erklärung.

55

Perty und seiner eigenen Erfahrung entnommenen Beispielen
völlig entgangen zu sein. Bei diesen letzten handelt
es sich um Veränderungen bzw. Vorgänge im eigenen
Körper, von denen das Unterbewußtsein früher Kenntnis
erlangte als das Wachbewußtsein und die es dramatisierte.
Es handelt sich also da nicht um e$n Vorauswissen des
Kommenden, sondern um ein früheres Innewerden von bereits
Vorhandenem durch das Unterbewußtsein. Dort aber
dreht es sich um einen Vorgang, der eine andere Persönlichkeit
betrifft und noch völlig der Zukunft angehört, weil
er erst nach zehn Tagen eintritt.

2. Es wird bemängelt, daß der Bericht erst aus dritter
Hand komme. Da die Schwester, die den Wahrtraum hatte,
ihn dem Abt selbst erzählte und dieser die Aussage sofort
aufzeichnete, so kommt der Bericht nicht aus dritter Hand.

3. Die trage, weshalb Namen nicht genannt werden,
hatte sich Prof, Rust sehr leicht selbst beantworten können.
Er dürfte wissen, wie groß die Scheu bei sehr vielen Personen
ist, ihre Namen im Zusammenhang mit okkulten
Vorgängen öffentlich genannt zu sehen. Es kommt noch
hinzu, daß es für den Anstaltsarzt und die Oberin sehr peinlich
war, sich eine gewisse Schuld zuschreiben zu müssen,
weil sie versäumt hatten, die Zelle, in der sich der Tob«
süchtige befand, für die Nacht abzusperren. Worin soll
also da die Seltsamkeit" liegen?

4. Hätte der Abt voraussehen können, wie jedes seiner
Worte auf die Goldwage gelegt wird, würde er einen anderen
Ausdruck gewählt haben als den „vom Kaplan aufmerksam
gemacht". Damit sollte nicht gesagt sein, daß erst durch
den Kaplan dei träumenden Schwester der Zusammenhang
der Ereignisse als Wahrtraum gedeutet wurde, sondern daß
auch der Kaplan seine Ueberzeugung, hier liege ein Wahrtraum
voi. der Schwester gegenüber aussprach und durch!
Anführung der Einzelheiten der Schwester die merkwürdige
Erfüllung bestätigte.

5. Die Behauptung, auf die Aussage der Schwester B.
aus X). sei gar nichts zu geben, ist nichts als eben eine —
Behauptung.

6. Wenn es auffällig sein soll, daß im zweiten Bericht
des Abtes Schwester B. „schon viel mehr wisse", so frage
ich, wieviel mehr weiß sie denn? Man vergleiche doch einmal
beide Aussagen und man wird finden, daß dieses ,,viel
mehr" in den Worten besteht: „gerade so ist der Mensch".
Im ersten Bericht aber hieß es, die Schwester B. versicherte,
daß da.s Bild des Mörders „genau der Wirklichkeit entspreche
". Der ganze Unterschied zwischen dem ersten und


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