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Grunewald: Ferromagnetische Erscheinungen am Menschen. 69
giim derselben. Im Durchschnitt betrug die „Restintensität"
ein Drittel der „Anfangsintensität'*.
In verschiedenen Fällen war die Restintensität unter der
Grenze der Meßbarkeit, also nahezu Null, und zwar bei Behandlungen
, die der Vortragende selbst über sich ergehen
ließ, dann, wenn er sich besonders schwach und nervös abgespannt
fühlte und somit eine Kräftigung sehr nötig hatte.
In einigen dieser Fälle ging die Schwächung des Magneto-
pathen so weit, daß er erst nach mehreren Stunden oder
gar erst am anderen Tage wieder einen meßbaren Wert
seines Magnetismus zeigte.
In ganz besonderer Weise äußert sich nun auch hier
wieder der Einfluß des Stuhlgangs auf die Intensität des
Magnetismus. Wenn nach einer Behandlung die Intensität
auf ein Drittel des vor derselben gemessenen Anfangswertes
gesunken ist und dann von dem Magnetopathen eine Defäkation
vorgenommen wird, so zeigt sich nach dieser stets
wieder der Anfangswert.
Dieser eigentümliche Defäkationseffekt im Anschluß an
eine Heilbehandlung läßt sich ganz im Sinne der Magnetopathen
deuten, welche der Ansicht sind, daß sie beim Streichen
nicht nur „Lebenskraft" auf den Patienten übertragen,
sondern auch gleichzeitig von diesem die schlechten Krankheitsstoffe
in Form feiner Ausströmungen an sich ziehen.
Diese müßten es dann sein, die mit der Ausscheidung des
Kotes wieder abgeführt werden.
So -weit die bis jetzt angestellten Messungen ergeben
haben, ist es für die von dem Vortragenden untersuchte Versuchsperson
notwendig, zwischen jeder Behandlung eine
Pause von etwa einer Stunde zu machen. In dieser Zeit erreicht
jedenfalls gewöhnlich die magnetische Intensität
wieder ihren vollen Wert. Diese Ruhepause wird unnötig,
sobald nach einer Behandlung eine Defäkation stattfindet.
Es kann dann sofort im Anschluß daran eine zweite Behandlung
vorgenommen wetrden.
Ohne die Zwischenschaltung einer Defäkation, die ja nur
in gewissen Fällen zu der gewünschten Zeit möglich ist, erscheint
es jedenfalls nicht angängig, zwei Behandlungen
unmittelbar aufeinander lolgen zu lassen. Bei einem in dieser
Frage vorgenommenen Versuch war nach der ersten Behandlung
die Restintensität, wie gewöhnlich, rund ein Drittel
des Aniangswertcs. Nach der zweiten Behandlung aber war
sie Null. Nimmt man für beide Behandlungen die gleiche
Abfallsgeschwindigkeit der magnetischen Intensität ans dann
ergibt sich, daß der Magnetopath schon etwa fünf Minuten
vor Schluß der zweiten Behandlung unfähig war, „Lebenskraft
" abzugeben. Er gab auch ohne weiteres am Schluß
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