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Grunewald: Ferromagnetische Erscheinungen am Menschen. 77
durchaus mcdiumistischen Veranlagung der Versuchsperson
zusammenhängen.
Im Juli des Jahres 1921 hat jedenfalls einmal, nach inständigem
Bitten des Vortragenden, die Versuchsperson sich
zu einer mcdiumistischen Trancesitzung bereit gefunden. In
dieser hat sich, wie weiter unten noch ausgeführt werden
soll, wieder eine ganz außerordentliche Intensität des Magnerismus
an den Händen gezeigt. Wichtig ist, daß diese
Sitzung auf gegenseitige Verabredung an einem bestimmten
Tage und zu einer bestimmten Stunde angestellt wurde und
auch zu dem beabsichtigten Resultat geführt hat, das die
Erzeugung einer besonders großen magnetischen Intensität
an der linken Hand zur Voraussetzung hatte.
Diese weit über die gewöhnliche Stärke hinausgehende
Steigerung der magnetischen Intensität ist nötig zur Erzielung
von sog. „Kraftlinienbildern", wie sie mittels Eisenfeilspänen
auf einer Glasplatte erhalten werden, nach der
aus der Physik bekannten Methode. Der Vortragende hat
bis jetzt sieben solcher Kraftünienbilder erhalten und zwar
bisher stets nui vermittels der linken Hand der Versuchs
person. Abgesehen von einem Fall, bei dem die Glasplatte
senkrecht zur flachen Hond orientiert war, ist in den übrigen
sechs Fällen stets die Glasplatte auf die Innenseite der flach
ausgestreckten und horizontal gehaltenen Hand gelegt worden
. Die auf diese Weiseverhaltenen Kraftlinienbilder stellen
also einen Schnitt dar durch das magnetische Feld der Knken
Hand in einer Ebene, die wegen der Dicke der Glasplatte
rund 3 mm über den höchst vorstehenden Punkten der
Innenhandfläche liegt.
Der erste zur Erziclung eines Kraftlinienbildes unternommene
Versuch wurde am 18. April 1917 angestellt, als
die Versuchsperson sich im Trancezustand befand. Der Versuch
, der nur zu einer ersten Orientierung dienen sollte, ergab
ein Resultat von ganz unerwarteter Stärke und Klarheit,
wie es bisher nicht wieder erhalten worden ist. Das Bild
zeigt vierzehn verschiedene Pole, die als vollkommen weiße,
von Eisenfeilspänen freie Flecke zu erkennen sind. Von den
Rändern dieser Flecke gehen, wie man es bei über Stahlmagneten
erhaltenen Bildern kennt, die Kraftlinien aus, entweder
von Pol zu Pol laufend oder zwischen zwei solchen
sich gegenseitig treffend und drängend, je nachdem die benachbarten
Pole ungleichnamig oder gleichnamig sind
(Abb. 5 auf T|fel 2).
Bedauerlich war bei diesem Versuch der Umstand, daß
keine genaue Orientierung des ganzen Bildes in Beziehung
zur Hand durchgeführt werden konnte. Das ist bei den
späteren Versuchen (Vers. 3 bis 7) dadurch ermöglicht wor-
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