Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 90
(PDF, 191 MB)
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90 Psychische Studien. XLIX. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1922.)

Halluzination, Pseudohalluzination und Hellsehen.

Von Dr. med. F. Schwab, Berlin.

(Fortsetzung sta1t Schluß voo Seite 44 )

Pseudohalluzinationen sind nun, Trugwahrnehmungen, die
mit unseren Vorstellungen Aehnlichkeit haben, sie befinden
sich im inneren Raum, werden nicht im Augenschwarz gesehen
, es geht ihnen die LLeibhaftigkeit ab; doch unterscheiden
sie sich von gewöhnlichen Vorstellungen dadurch,
daß sie nicht so unbestimmt, sondern scharf umgrenzt sind,
nicht so leicht zerflattern, sondern Dauer haben, ferner daß
sie nach außen projiziert werden können, daß sie zum großen
Teil farbig sind.

Jaspers zitiert S. 35: Am 18. August 1882 nimmt Dolinin
des Abends 25 Tropfen Tincturae opii simplicis ein und fährt
fort, am Schreibtisch zu arbeiten. Eine Stunde später bemerkt
er eine große Leichtigkeit im Gange seiner Vorstellungen
Nachdem er die Arbeit unterbrochen hat, beobachtet
er (bei keineswegs umnebeltem Bewußtsein und
ohne die geringste Neigung zum Schlafe oder Schlummer zu
fühlen) im Verlauf einer Stunde, mit geschlossenen Augen,
Gesichter und ganze Gestalten der an diesem Tage gesehenen
Personen, Gesichter seiner alten Bekannten, die er
schon längere Zeit nicht getroffen, ganz unbekannte Persönlichkeiten
; zwischen denselben erscheinen von Zeit zu Zeit
weiße, mit verschiedener Schrift bedruckte Seiten, außerdem
taucht zu wiederholten Malen ein Bild einer gelben Rose
hervor; endlich ganze Bilder, die aus mehreren verschiedenartig
kostümierten Personen in den mannigfaltigsten gegenseitigen
Stellungen (aber immer ohne Bewegung) bestehen.
Dies 3 Bilder erscheinen für einen Augenblick und verschwinden
, von neuen Bildern (die zu den früheren in gar keiner
logischen Beziehung stehen) sogleich gefolgt. Sie werden
scharf nach außen projiziert und scheinen auf diese Weise
vor den Augen zu stehen, sind aber zugleich in gar keinem
Verhältnis zum schwarzen Sehfeld der geschlossenen Augen:
um die Bilder zu sehen, muß man die Aufmerksamkeit vom
schwarzen Sehfelde ablenken; im Gegenteili das Fixieren
der Aufmerksamkeit auf dieses letztere unterbricht das Erscheinen
der Bilder. Trotz vielfachen Versuchen ist es ihm
nicht gelungen, das subjektive Bild so mit dem dunkeln
Gesichtsfelde zu kombinieren, daß das erstere als ein Teil
des letzteren erscheinen sollte. Ungeachtet der scharfen
Umrisse und lebhaften Farben, ungeachtet dessen, daß diese
Bilder vor dem sehenden Subjekt zu stehen scheinen, besitzen
sie den Charakter der Objektivität nicht ... .

Die Pseudohalluzinationen sind ähnlich den Traumhalluzinationen
, die lebhaft in bestimmter Zeichnung vor dem


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