Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 92
(PDF, 191 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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92 Psychische Studien. XL1X. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1922.)

scher, moralischer Beziehung, ja sogar oft eine unverschämte
Yerzenung rein physiologischer Vorgänge; z. ß. wenn ich
bei lisch den Geschmack einer Speise angenehm empfand,
so konnte am selben Abend (als die Speise schon verdaut
war) als Echo dieser Empfindung ein Dämon sich melden
in der Gestalt eines gefräßigen, lüsternen Menschentieres
mit gioßem Maul, wollüstigen, dicken, roten Lippen, dickem
Bauch, riesenhafter Große. Ich fühlte ctann nachher noi h
solange seine Nähe, bis ich mich eine Zeitlang (etwa zwei
bis drei Mahlzeiten) des Wohlgeschmacks (wie als seiner
Nährquelle) enthalten hatte. Auch wenn ich sehr müde
mich hinsetzte und mich so recht dem Gefühl des Ausrubens
hingab, entstand ein diesem Gefühl entsprechender
Dämon. Auch eine bloße Gegenrede, wenn Vat<T oder
Mutter etwas kritisierten, erzeugte eine ungeheure hos
artige G?btalt, die das Ich zu erdrücken drohte. Nach
Kränkung sah ich düstere, träge Gestalten, die den Eindiuek
de^ Crgesunden machten/4

Gegen Ablaut der Psychose traten dann die eigenen
Gegcnbildcr zurück und wurden durch sog. Schutzworte"
vom Patienten bemeistert, ausgelöscht. Dafür aber traten
jetzt Gegei bilder der Außendinge auf, die dem Patienten
wie durch eine besondere Art Wahrnehmung neue Eindrücke
, „okkulte" Erkenntnisse über diese Dinge zubrachten.
Solche Wahrnehm ang bzw. Erkenntnis bringende ^Pseudohalluzinationen
" konnte er nach Willkür erwecken.

2. B. Süu* 14: ,,Der Zustand \on Peisonen, die mii
MelUch nahe standen, räumlich entfernt waren, kündigte
sjrh mir in Form von Gestalten an, oft ruch nur durch
ein besonderes Gefühl. Besondere Gefahren zeigten sich
durch ein Sdircekbild an, aüch Krankheit. Solche
Fälle >ind mir viele bekannt; ich gebe hi^r ein Beispiel
: Ich sitze zu Hause auf meinem Zimmer und k>e.
Plötzlich sehe ich eine bekannte Person in \ ^rzerrter
Gestalt odei von Gestalten drohender Art umgeben, oder
s\mhoikch vor einem Abgrund stehen. In Wirklichkeit
war diese Person, wie sich herausstellte, in dieser Zeit
in Geiahr, von einem Auto überl «ihren zu werden. Später
konnte kh auch nach Willkür mich mit Bekannten
in Verbindung setzen. Ich konzentrierte meine Gedanken
auf eine Person in der Ferne. Zunächst ?»ah ich nu< h in
einem Räume, der angefüllt war mit Gestalten, die sich ;JIe
auf mich selbst bezogen (mir meine Gewohnheiten, Charaktereigenschaften
, Wünsche, Erlebnisse objektiv andeuteten.
Die Gestalten brachte ich zum Verschwinden durch die
inneren Schutzworte. Die Ostalten schrumpften ein,
entstand ein leerer Raum; die Konzentration in die Ferne


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