Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 109
(PDF, 191 MB)
Bibliographische Information
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Lebrecht: Experimente d. Hellsehens m. d. Ing. St. Ossowiecki. 109

Welche theoretischen Schlüsse sind aus diesen Tatsachen
zu ziehen ? r

Beim allgemeinen Ueberblick halten wir uns nicht nur
an diese letzten zehn Versuche, sondern ziehen auch die
früheren, die im vorigen April von Prof. Richet und mir
angestellt worden sind, in Betracht. (Siehe „Revue Meta-
psychique'', Nr. 5.)

Die erste Frage, die gestellt werden muß, ist folgende:

Zeigen unsere Resultate einwandfrei das Bestehen einer
hellseherischen Begabung bei Herrn Ossowiecki?

Die Antwort ist, ohne möglichen Zweifel: „Ja/4

Es kann bei den zugleich sehr einfachen und überzeugenden
Tatsachen, die wir gesehen haben, sich weder um Aberglauben
, noch um Illusion handeln.

Die Sitzungen finden am hellen Tage statt. Alle Vorsichtsmaßregeln
sind getroffen, um eine Kenntnisnahme des
Schriftstückes durch gewöhnliche Mittel und Sinne zu verhüten
. Während der Dauer des Versuchs wird der Hellseher
nicht einen Augenblick aus den Augen gelassen. Er sieht
niemals den verschlossenen Umschlag an, den er in seiner
zitternden Hand hält. Wenn seine Vision beendet ist, öffnen
die Versuchsleiter selbst den Umschlag, nachdem sie seine
Unversehrtheit festgestellt haben. Noch mehr: alle Schriftstücke
wurden in unseren letzten zehn Versuchen stets in
Abwesenheit von Herrn Ossowiecki vorbereitet. Er kann
also nicht durch eine Art Hyperästhesie des Gesichtssinnes
oder durch eine Analyse der Bewegungen des Schreibenden
, seines Gesichtsausdrucks, irgendwelche Anhaltspunkte
gewonnen haben usw.

Andererseits machen die Klarheit der in den meisten
Sitzungen erhaltenen Ergebnisse sowohl als auch die Verschiedenheit
der Versuche die Hypothese eines Zusammentreffens
unmöglich.

Es ist folglich absolut sicher, daß Herr Ossowiecki die
Gabe der Hellsichtigkeit besitzt.

Wir betonen ausdrücklich, daß die Versuche sich nach
Belieben wiederholen lassen, und daß sie fast mit Sicherheit
gelingen. Die müßige, aber dennoch unaufhörlich
wiederholte Entgegnung, die metapsychischen Phänomene
seien nicht wissenschaftlich, weil sie sich nicht nach Belieben
wiederholen ließen, ist also, was Herrn Ossowieckis
Hellsichtigkeit anbetrifft, falsch. Versuchen wir also, diese
Fähigkeit so weit als möglich zu erklären. Der erste Gedanke
, der auftaucht, ist der, daß ein Lesen durch undurch-


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