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Zeitschriftenschau.
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schalten: „Te Perdono4' s. ob.; „Luz de la Pampa" (Licht der Pampa)
in Santa Rosa de Toay; „Refugio de los Pobres" (Zuflucht der Armen)
in Clarä/; ,Xa Salud" (Das Heil) in Balcarce.
Albrecht P. F. Richter, Glindow (Zauche).
c) Tageszeitungen und neutrale Zeischriften.
In der „Köln. Zeitung" (Nr. 724, Abendausg. 26. Okt. 1921) wendet
sich Dr. med. Freiherr von Schrenck-Notzing gegen die Ausführungen
des Herrn Obermedizinalrat Dr. O. Kolb, der in Nr. 684
der gen. Zeitung einige Einwendungen ohne jede tatsächliche Begründung
zu erheben gewagt hatte.
Er betont zunächst, daß selbst völlig entwickelte Psychopathien
Begleiterscheinungen des genialen (und medialen) Schaffens nach den
verschiedensten Beobachtungen seien* *,Die Behauptung Kolbs, das Medium
E. C. sei wiederholt des objektiven Betruges überführt, beruht
auf Unwahrheit." v. Schrenck-Notzing schließt: „Wie man sich nun
auch zu den parapsychologischen Problemen stellen möge, jedenfalls sini}
der von Dr. Kolb eingeschlagene Weg einer Verunglimpfung von Versuchspersonen
und Experimentatoren, der Uebertreibung und Verdrehung!
von Sachverhalten, der Mangel an Wohlwollen, sowie seine Unkenntnis?
in der einschlägigen Materie keineswegs geeignet, irgendwelche guten
Resultate zu versprechen und das Vertrauen sich etwa zur Verfügung
stellender Personen zu Experimentatoren dieser Art zu steigern."
Die Zeit wird lehren, daß die Bekämpfung der Tatsächlichkeit des
Materialisations-Phänomens sinnlos ist. Kr.
Le Mati», 3. September, bringt unter dem Titel „Leben die roten"
nachstehende Ausführungen:
,,Unter dem eindrucksvollen Titel „Leben die Toten?" veröffentlicht
gegenwärtig Paul Hettze in dem Blatt „POpinion" das Ergebnis
seiner Umfrage bei den hervorragendsten Männern der Wissenschaft
in betreff jener geheimnisvollen Phänomene wie Telepathie, Materialisationen
, Erscheinungen usw., die in letzter Zeit heiß umstritten werden.
Man weiß, um was es sich handelt. Diese geheimnisvollen Tatsachen
— und wer kennt nicht den einen oder anderen Fall aus eigener
Beobachtung? — werden von den Spiritisten auf die Einwirkung Abgestorbener
zurückgeführt; die Gelehrten hingegen, oder die Meta-
psychiker, wie sie sich nennen, erkennen in diesen Erscheinungen lediglich
(Nein. Red. der P. S.) die Wirkung noch unbekannter Kräfte,
weiche wir lebendigen Leibes besitzen. *
Paul Heuzc hat seine Umfrage sehr geschickt angestellt. Nachdem
die Glaubenslehre des Spiritismus von einem ihrer berufensten
Vertreter, Gabriel Delanne, Präsident des französischen Spiritisten-
Verbandes, eiklärt worden ist, kommen die Gelehrten zu Worte, die sich
um diese Forschunger verdient gemacht haben: Dr. Gustav Geley,
Camille Flammarian, Professor Charles Riebet, Maurice Maeterlinck
, Mme. Curie usw., deren Aeußerungen mit völliger Unparteilichkeit
wiedergegeben werden. Es muß allerdings festgestellt
werden, daß gerade bei jenen, die in gewissen Kreisen als
die hervorragendsten Verfechter der spiritistischen Lehre angesehen
werden, sich ein Umschwung vollzogen hat — wenigstens haben viele
sich sehr entschieden in diesem Sinne geäußert.
Dr. Geley, Direktor des Metapsychischen Institut«, gibt nähere
Finzelhciien über die hochinteressanten Materialisation^ ersuche, die er
im vergangenen Winter mit dem Medium Franek Kluski voi^nommen
hat. Nach ihm bedarf es nicht der Einwirkung Abgestorbener, die
Seelcnkräfte lebender Menschen genügen vollauf. Im Trancezustand
scheidet das Medium nicht nur das bekannte Fluidum aus, sondern auch
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