Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 125
(PDF, 191 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1922/0131
<

Vom Büchertisch. 125

In einem ersten Teil bringt Verfasser eine Sichtung und Wertung
der Quellenberichte, deren Würdigung metir Sache einer theologischen
Untersuchung ist, so daß wir im Rahmen der „Psychischen Studien"
darauf verzichten können.

Der zweite Teil behandelt die körperlichen Neustoffbildungen. Aus
älteren Ueberlieferungen und neueren Untersuchungsberichten wird hier
wie auch in dem dritten Teil eine große Anzahl von „Fällen" mitgeteilt,
deren Auswahl mit Rücksicht auf den Zweck als sorgfältig und geschickt
bezeichnet werden muß. Doch hätte man gegenüber solchen
Quellen wie Jung-Stilling (S. 77), Ohlhavcr (S. 95), Justinus Kerner
(S. 139) und Lombroso (S. 126) etwas mehr kritische Zurückhaltung
gewünscht Aber selbst wenn diese geübt worden wäre, wäre doch,
wie es scheint, kein vollkommen deutliches <und klares Bild der Materialisationsphänomene
zustande gekommen;. In der Darstellung dieser Erscheinungen
stehen die seltsamsten) und widersprechendsten Züge unausgeglichen
nebeneinander. Als «erstes und wichtigstes Bedürfnis drängt
sich eine psychologisch und psychopathotogisch erschöpfende Darstellung
des Trance und der verwandten Zustände auf. Die bei Hoffmann S. 73
Absatz 2 und S. 151 gegebene Beschreibung als eines eigentümlichen
Gemisches von Benommenheit und Erregung dürfte kaum als zureichend
erachtet werden können Wie sich Schlaf und Halbschlaf und Hypnose
davon unterscheiden, wird nicht angedeutet, so daß! der Schein entsteht
als ob mit den wechselnden Ausdrücken überhaupt nur allgemein eine
Bewußtseinsveränderung bezeichnet werden soll. Damit aber bleibt die
psychische Grundlage, von welcher aus die Materialisationserscheinunger
allein verständlich werden können, in völligem Dunkel. Dieser Mangel
wird vollends im vierten Teile der Untersuchung fühlbar, da hier übei
den Bewußtseinszustand der jünger, welche den Herrn gesehen haben,
kein eindeutiges Urteil gewonnen wird. Bald sind die Medien bei vollem
Bewußtsein und in wachem Zustande, also nicht in Trance (S. 73) und
beobachten ihre eigenen Materialisationen (S. 86, 101); dann aber wird
doch wieder angenommen, daß sie sich unbemerkt in einem leichte:?
Trance befunden hätten (S. 73), obwohl die Stärke und Lebensfülle
der Erscheinungen sonst gerade durch die Tiefe des Trance bedingt
wird. Bald sind die Medien in Trance oder auch in Hypnose, aus welchei
sie gelegentlich erweckt werden (Hoffmann S. 83, 107, 126, Tischnei
S. 101), bald sind die Medien im Schlaf oder auch im Halbschlaf und
wissen und sehen nichts von dem, was um xsie her vorgeht (S. 75,
76, 89, 96, 100), oder ihre Handlungen erscheinen ihnen als Traum
(S. 78). Das Licht wirkt verschieden auf die Materialisationen; bald
heißt es, daß intensives, helles oder weißes Licht sie hemmt oder zerstört
(Hoffmann S. 82, 112, Tischner S. 94), bald stört es sie auch nicht
(Hoffmann S. U2, Anm. 1; Tischner S. 111). Die stofflichen Neubildungen
berühren die Zuschauer ebenso, wie sie sich von ihnen berühren;
lassen. Die Beobachter schreiten durch das Phantom hindurch (Hoffmann
S. 75), umarmen und streicheln es, wie sie auch von ihm umarmt und
gestreichelt werden (S. 81, 93, 96, 97, 108); auch geben die Phantome
durch Berühren, Heben und Verrücken von Gegenständen sog. physikalische
Beweise ihres .Daseins und Wirkens (S. 104). Anderseits verursachen
ihnen bzw. den Medien derartige körperliche und dingliche
Berührungen sowohl Schmerz als auch Schaden, weshalb diese vermieden
werden und die Stoffneubildungen vor ihnen zurückweichen (S. 89, 100,
103, 106, 117; Tischner S. 101). Demgemäß können Materialisationen
durch physische Hindernisse »unterbunden werden, indem man z, B. den
Kräftestrom durch die dazwischen gehaltene Hand oder einen Kontaktapparat
unterbricht (Tischner S. 97); anderseits finden Materialisationen
trotz solcher Hindernisse statt, indem z. B. die Hand des Mediums den
Kräftestrom durchschneidet (Hoffmann S. 107) oder telekinetische Wirkungen
sogar in einer Flamme erzielt werden (Tischner S. 110). Ein


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1922/0131