Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 135
(PDF, 191 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Peter: Ernest Bozzano: „Les Phenomenes de Hantise". 135

Hause gelebt haben, oder solchen, die von den Tatsachen
unterrichtet, an die tragischen Ereignisse denken, die sich
an diesen Orten abgespielt haben. Sie sind unbewußt die
Ursache; ihre Gedanken übertragen sich telepathisch auf
die Personen, die sich an den Oertlichkeiten befinden und
erzeugen so die Phänomene des Spuks. Die Hypothese ist
in der ausgedehnten Weise, wie sie Podmore nimmt, unhaltbar
, aber man darf sie nicht vollständig zurückweisen,
weil es Fälle und Vorkommnisse gibt, die sie zu stützen
scheinen.

2. Eine andere Hypothese will die Phänomene durch ein
Gesetz der transzendentalen Physik erklären, das den Okkultisten
bekannt ist unter dem Namen „Ast r alb ilde r" und
den Theosophen als die Bilder der „Akasha". Myers
nennt sie ,,r etr ocog nitive Tel äs thesie". Nach dieser
Theorie würden die Phantome aus einer Art subtiler
Emanation lebender Organismen entstehen und in einem
Milieu fortbestehen, das unseren Sinnen gewöhnlich nicht
zugänglich ist. Dasselbe sei der Fall mit den auditiven Phänomenen
, denn in dem von Myers „metaätherisch4* genannten
Zustand würden Töne wie Gestalten als Abdrücke
festgehalten werden. Unter gewissen Umständen würden
sie aus dem latenten Zustand treten und bei Lebenden subjektive
Phänomene jener Ereignisse erzeugen, welchen sie s. Zt.
ihre Entstehung verdankten! „Diese Hypothese," sagt Bozzano
, „anscheinend kühn über die Grenzen des Wahrscheinlichen
, scheint in den beobachteten Fällen soliden Grund
zu haben; man müßte sie nur teilweise korrigieren, d. h.
sie der psychometribchen Hypothese nähern.
Trotzdem scheint auch sie weit entfernt zu sein,- auf den
besten Teil der Spukphänomene anwendbar zu sein."

3. Die dritte Hypothese ist die spiritistische. „Sie
ist," bemerkt Bozzano, „die wichtigste und die einzige
Hypothese, die fähig ist, alle Fälle zu erklären, in denen
die übrigen Hypothesen versagen. Sie überwindet jede
Schwierigkeit unter der Bedingung, daß man auf die populäre
Auslegung dieser Hypothese verzichtet, nach welcher
es sich in den Spukphänomenen stets um das direkte
Eingreifen und die wirkliche Anwesenheit der Spukgeister
handeln würde. Alles legt die Vermutung nahe, daß in der
großen Mehrheit der Fälle die Intervention der Spukgeister
die Form der telepathischen Uebertragung ihres Gedankens
— bewußt oder unbewußt — annimmt, ihrer Gedanken,
die in diesem Moment intensiv zu den Orten ziehen, an
denen sie lebten, und zu den tragischen Ereignissen, die
sich dort abspielten. Es würde daraus folgen, daß die in
den Spukhäusern gesehenen Phantome von derselben Art


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