Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 137
(PDF, 191 MB)
Bibliographische Information
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Schwab: Halluzination, Pseudohalluzination und Hellsehen. 137

wird z. B. aus dem Umfallen eines Stuhles der Knall einer
Pistole, aus einem überladenen Magen eine Verfolgungsszene
. Es ist von außerordentlicher Bedeutung, auf die
Symbolik der Traumbilder näher einzugehen.

Diese Symbolik ist nicht immer chaotisch,
^ie hat mitunter einen Sinn und kann als eine
berondere Art Bildersprache aufgefaßt werden.
Die sinnlichen Eindrücke, die beim Entstehen
dieser Symbolik mitwirken, werden zum wenigsten
durch Sehen, Hören, Fühlen geliefert, sondern
durch physiologische, biologische oder
pathologische Vorgänge im Körper. Vorgänge
im Blutkreislauf, im Verdauungsapparat, im Drusensystem
können des Tages über verlaufen,
ohne daß wir das geringste merken, aber des
Nachts im Schlafe können solche Vorgänge zu
symbolischen Bildern werden. Dies hängt zum
Teil damit zusammen, daß durch das sympathische
Nervensystem jederzeit Meldungen
von allen Vorgängen in unserem Körper nach
dem Gehirn abgehen. Automatisch gibt das Gehirn
dann stets Antwort ohne unser Wissen und
Zutun. Es teilt ununterbrochen Befehle aus,
hemmt, fördert, reguliert.

Dies wurde eingehend beschrieben von Metzner
JM: „Der Sympathicus".

Angenommen, wir haben einen spitzen Gegenstand
verschluckt, so werden durch dieses wunderbare
Meldesystem entsprechende Gegenreflexe
ausgelöst, der Darm so kunstvoll bewTegt,
daß möglichst die Spitze des Gegenstandes oben
steht, derselbe ohne Verletzung des Darmes
wieder abgeht; oder in einem Organ sei eine
übermäßige Stauung; der Sympathikus meldet
d«es nach dem Gehirn, die Gehirnnerven antwoiten korrigierend
, sorgen für stärkeren Abfluß, stärkere Ausscheidung.

Es ist ein Glück, daß wir von diesen Vorgängen, die
ununterbrochen ablaufen, nichts wissen, sonst würden wir
uns ständig in höchster Angst, Anspannung, in Furcht und
Schrecken befinden. Wir würden uns aufreiben, ja, wir
kämen Irrsinnigen gleich.

Doch unser Unterbewußtsein (ich sage lieber Tiefenbewußtsein
) weiß etwas davon, es weiß alles, denn es ist
ein Depot sämtlicher Eindrücke, die im Leben auf uns
fallen, einerlei ob bewußt oder unbewußt, samt den daran
anknüpfenden Assoziationen.

Im Traume nun können solche Eindrücke zum Bewußt-

Fig 7.


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