Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 139
(PDF, 191 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Schwab: Halluzination, Pseudohalluzination und Hellsehen. 139

benützten angenehme Sinnesreize als Eingangspforte, schöne
Farben, das Betrachten von Gemälden, das Auffallen hellen
Lichtes aul die Augen, angenehme Töne, Musik oder das
bloße Sprechen von Leuten. Ganz besonders auf dem Wege
der Nahrungsaufnahme gelang es dem Feinde hereinzukommen
. , . . Anderseits wurden Affekte für mich immer
bedenklicher, besonders Zorn, Aerger, Haß, Mißtrauen.
Auch die der anderen Menschen; ich sah bei allen Menschen
der Umgebung die kleinsten Charakterfehler als häßliche
oder drohende Gestalten, die aus ihnen heraustraten
und auf mich losstürzten; ich wünschte sehr, einen Menschen
zu finden, der keine Fehler hat oder der seine Dämonen
beherrscht, denn ich glaubte, der hätte auch die
meinigen beherrscht."

Die Seherin von Prevorst war in der letzten Zeit ihres
Lebens so sehr diesen Einflüssen verfallen (abgesehen davon
, daß sie auch wunderbare Erlebnisse hatte), daß sie bei
der geringsten Nahrungsaufnahme in Krämpfe verfiel.
Katharina Emmerich verhungerte aus eigenem Willen, um
„dem Feinde4* nicht zum Opfer zu fallen. Es gibt also eine
Klasse von Menschen, wo dieses sympathische Nervensystem
einen bis zu einem gewissen Grade bewußten Anteil am Dasein
hat.

Dieser geheimnisvolle Apparat, der schon bei jedem
Menschen eine so enorme 'Empfindlichkeit besitzt, daß er
auf die geringste Veränderung der Blutbeschaffenheit, der
Wasserbilanz im Körper, auf das» Eindringen von Bakterien
antwortet ist bei diesen Menschen noch sensibler, so daß
sie feinste Schwingungen von außen wahrnehmen, ferro-
magnetischen, meteorologischen und kosmischen Einflüssen
bewußt ausgesetzt sind.

Man hat das Wort „Psyche des Gangliensystems" geprägt,
man sah, daß diese Menschen neben der Gehirnpsyche noch*
eine Bauchpsyche haben. Ein typisches Beispiel solcher
Menschen war eben diese Seherin von Prevorst (Just. Ker-
uer,i..>n sjc reagierte auf Himmelsrichtungen, auf Drogen,
Chemikalien, auf Menschen, auf Gegenstände. Die großen
Bauchganglien, besonders der Solarplexus in der Magengegend
, wurden von jeher durch die Seher als Organ bezeichnet
, mit denen sie Wahrnehmungen okkulter Art
machen. (Die Seherin von Prevorst beschrieb über ihrer
Magengegend einen „Sonnenkreis" und einen „Mondkreis*,
worin sämtliche Begebenheiten ihres Lebens eingeschrieben
sein sollten.) Hierher gehören also all die Somnambulen,
die Seher und Medien von Gottes Gnaden. (Manche Menschen
haben im Schlafe ähnliche Eindrücke.) Bei all diesen

Bei Mutze, Leipzig rorrätig. S. Inserat letzte UmscMagseite.


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