Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 146
(PDF, 191 MB)
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Psychische Studien. XLIX. Jahrg. 3. Heft. (März 1922.)

verschiedener Art gelten lassen. Mit der Annahme eines
Astralköipers würden ja alle Lebenserscheinungen viel plausibler
zu erklären sein, ja, er würde die Welt so wunderbar
erklären und zusammenfassen, daß die bisherigen Errungenschaften
in der Physiologie, Psyschologie und Psychiatrie
daneben sehr kläglich aussehen würden.

Warum nimmt man ihn nicht als Arbeitshypothese? Daß
bei den Hellsehern in der Kopfgegend eine Veränderung
vorgehen muß, wird durch die verschiedensten Angaben
nahegelegt. Viele Hellseher berichten, es ginge ihnen, dem
Gefühl nach, im Vorderkopf so eine Art Klappe auf beim
Beginn einer übersinnlichen Wahrnehmung.

Telepathen behaupten, sie würden das Gedankenbild in
das Vorderhirn des Empfängers hineinprojizieren. Das Verhältnis
des indischen Adepten zu seinem ergebenen Schüler
soll so sein, daß eine ständige Kraftlinie zwischen den
Vorderhirnen der beiden bestehe.

Leadbeater meint, beim Hellsehen würden gewisse ätherische
Röhrensysteme benützt, die von der Stirngegend des
Hellsehers ausgehen. Steiner spricht von einer Seelenemanation
, die von den Lotusblumen ausgehe, die Dinge
umfasse und dadurch in den Bereich der Erfahrung ziehe.
Dies alles spräche für die Möglichkeit einer direkten Einwirkung
der Eindrücke auf das Gehirn. Nach meinen vorhergehenden
Darlegungen wäre es zunächst der Sympathikus
, auf den eingewirkt wird. Nach Schleich durchziehen
ja auch Sympathikusfasern das ganze Gehirn.

Der Astralkörper macht den Sympathikus weder unnötig
, noch überflüssig, wie auch umgekehrt. Bei jeder
Art von Wahrnehmung der äußeren Objekte, ob sinnlich
oder übersinnlich, müssen Schwingungen oder sonstwie Einflüsse
zu dem Beobachtenden gehen. Nach Schleich13) wäre
der Sympathikus das zur Aufnahme und Uebertragung derselben
gehörige Antennensystem. Wenn der Astralkörper
schon da sein mag, so wird der Sympathikus als physischer
Ueberträger sein Recht behalten. Denn schließlich müssen
die Eindrücke doch irgendwo in die Leitungsbahnen übergehen
.

Daß wir den Astralkörper zunächst nicht streichen können
, ist verständlich, solange wir an die Hellseher überhaupt
glauben, die doch alle von einem Astralkörper Wahrnehmungen
haben und ihn beschreiben. Denn nicht zuletzt
müssen wir doch die Aussagen der Hellseher, über die wir
schreiben, auch in Betracht ziehen, sonst gleichen wir einem
Blinden, der ein Buch über das Sehen der Sehenden schreibt
und dabei sich einbildet; daß er, ohne selbst zu sehen,
besser wissen müsse, was überhaupt gesehen werden kann.


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